Bereits in der vergangenen Woche haben die deutschen Grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck zu ihrem Kanzlerkandidaten nominiert. 96,5 Prozent der Delegierten stimmten auf einem Parteitag in Wiesbaden für einen entsprechenden Antrag. "Robert Habeck hat das Zeug zu einem guten Bundeskanzler", heißt es darin.
Der Anspruch erwachse nicht aus seiner "persönlichen Eitelkeit", sagte er am Sonntag auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden in seiner Bewerbungsrede. "Ich will Verantwortung suchen und tragen, mit der Erfahrung, die ich gesammelt habe." Habeck sprach von grossen Herausforderungen, für die andere keine Lösungen hätten. Deshalb brauche es die Antworten der Grünen. Diese eine ein Gedanke: "Möglichst viele Menschen (...) sollen frei darüber entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten." Diese Freiheit stehe unter Druck, sagte der Vizekanzler.
Am Montag folgte dann auch bei der SPD eine wichtige Personalentscheidung. Im Vorfeld war spekuliert worden, ob der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius als Spitzenkandidat ins Rennen gehe. Doch dieser machte am Montag klar, dass er nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung stehe. Somit bleibt auch bei der SPD alles beim Alten.
Die SPD-Führungsgremien haben Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten nominiert. Wie aus Parteikreisen verlautete, fiel die Entscheidung für Scholz im Bundesvorstand am Montag einstimmig aus, nachdem der deutlich populärere Verteidigungsminister Boris Pistorius vergangene Woche auf die Kanzlerkandidatur verzichtet hatte. Offiziell bestätigt werden muss Scholz nun noch bei einem Parteitag am 11. Januar. Mehr dazu in Kürze.