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Nach Herzog-Aus: Österreicher in Israel gestrandet

Andreas Herzog ließ am Mittwoch die Bombe live im TV platzen, trat bei Sky als Israels Teamchef zurück. Was passiert mit den anderen Österreichern?

Markus Weber
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Andreas Herzog schmeißt als israelischer Teamchef hin.
Andreas Herzog schmeißt als israelischer Teamchef hin.
Picturedesk

2018 hatte Herzog die israelische Nationalmannschaft übernommen, ins Play-off um das EM-Ticker geführt. Doch das wird der Wiener nicht mehr bestreiten. Er verlängerte seinen im Juni ausgelaufenen Vertrag nicht. 

Herzog verzichtete auf Gehalt

Für Willi Ruttensteiner, Sportdirektor im israelischen Verband und "Erfinder" Herzogs als Teamchef, ein Rückschlag. "Ich habe lang um ihn gekämpft, konnte ihn aber nicht mehr umstimmen", so der einstige ÖFB-Direktor. "Er wurde zwei Monate in Ungewissheit gelassen. Die Kommunikation war nur noch sporadisch. Ich verstehe Andi, dass er endlich Gewissheit haben wollte und jetzt eine neue Richtung einschlagen wird", so der 57-Jährige. Der Verband ist seit dem Corona-Ausbruch schwer angeschlagen. Herzog hatte auf die Gehälter im April, Mai und Juni komplett verzichtet. 

Was passiert mit den Österreichern?

Das Herzog-Aus bringt nun für eine Reihe von Österreichern Probleme mit sich. Auch Ruttensteiners Schicksal ist an Herzog geknüpft. "Leider steht jetzt hier in Tel Aviv alles in den Sternen. In acht Wochen startet das Play-off und der Verband hat keinen Teamchef. Auch ich selbst weiß nicht, wie es persönlich mit mir weitergeht. Ich warte auf ein klärendes Gespräch mit Präsident Oren Hasson." Sein Vertrag läuft noch bis 2022. Allerdings war Ruttensteiner ein erheblicher Gehaltsverzicht nahegelegt worden. 

Offen ist auch die Zukunft von Tormanntrainer Klaus Lindenberger, Individualtrainer Martin Stranzl, den Scouts Heinz Hochhauser und Gerhard Schweitzer sowie Mentalcoach Markus Rogan. Auch sie stehen vor dem Abschied. 

Die letzte Entscheidung wird beim neuen Teamchef liegen. Der könnte Avram Grant heißen. Der einstige Chelsea-Coach gilt als Favorit. "Die Zeit ist sehr knapp, es muss jemand sein, der die Mannschaft kennt", so Ruttensteiner. Knapper als die Zeit ist jedoch das Budget. Ob das fürstliche Gehalt des Star-Trainers finanziert werden kann, ist offen. 

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