Österreich

Nach Mord: "Spritzer-Mary" will keine Haft!

Heute Redaktion
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Sie gelten als schwer gestört und brandgefährlich! Nach einem Mord ohne Leiche im Wiener Karl-Volkert-Hof langte nun das Gerichtsgutachten über den Geisteszustand der beiden Tatverdächtigen ein. Die Zukunftsprognose ist düster.

Bildungsfern, aber alkoholnah – so kann man das Leben von Maria K. zusammenfassen. Die 31-Jährige, die im Gemeindebau "Spritzer-Mary" gerufen wird, hat keinen Pflichtschulabschluss und keinen Job, dafür eine lange Suchtgeschichte.

Schreckliche Bluttat

Ende Mai soll sie dann – wieder einmal volltrunken – in ihrer Wohnung in Wien-Ottakring mit ihrem Freund eine fürchterliche Bluttat begangen haben. Die 31-Jährige soll Mate G. angestiftet haben, einen Mann, der sie zuvor auf den Mund geküsst hatte, zu töten.

In seiner ersten Aussage gab Mate G. zu, Gyulia S. (34) mit zwei Schraubenziehern umgebracht und die Leiche später zusammen mit Maria K. im Müll entsorgt zu haben. Mittlerweile hat er seine Aussage geändert.

Leiche nie gefunden

Der 28-Jährige spricht nun von einem schlimmen Unfall im Zuge eines Saufgelages mit zwei Flaschen Wodka. Den Schraubenzieher habe er erst viel später in den Kopf des Opfers gerammt, so Mate G.

Die Version ist kühn, aber kaum widerlegbar: Bis heute wurde die Leiche von Gyulia S. nicht gefunden – sie dürfte vor der Müllverbrennung nicht aufgefallen sein. "Meine Klientin", so Anwältin Astrid Wagner, "spricht davon, niemals einen Mordauftrag erteilt zu haben."

Schizophrenie

Ein Gutachten von Psychiater Peter Hofmann hält die Frau, die Geister sieht, und ihren Mate für psychisch schwer gestört, aber zurechnungsfähig.

"Spritzer-Mary" leide an paranoider Schizophrenie. Sie selbst sagt: "Ich hätte gerne Therapie statt Strafe. Ich kenne mich zwar nicht aus, aber das ist sicher besser für mich. Am liebsten würde ich nach Hause gehen." Dem "Alk-Paar" droht lebenslange Haft im Maßnahmenvollzug.