Österreich

Nach Mordversuch: Opfer ist selbst in Haft

Heute Redaktion
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Angeklagter Ruslan M. im Saal.
Angeklagter Ruslan M. im Saal.
Bild: Helmut Graf

Ein Sreit unter zwei vorbestraften Tschetschenen endete am Quellenplatz (Favoriten) blutig. Der Angeklagte musste sich nun am Landesgericht verantworten.

Es war kein Zwist unter feinen Herren: Erst ließen die verfeindeten Männer am Quellenplatz (Favoriten) ihre Fäuste sprechen, dann wurde Anzor E. mit einem Klappmesser in die Brust gestochen.

Sein tschetschenischer Landsmann Ruslan M. (32) musste sich gestern wegen Mordversuchs am Landesgericht verantworten. Dem angeklagten Türsteher drohen bis zu zehn Jahre Haft. Er ist mehrfach vorbestraft, genau wie das Opfer, das nicht zum Prozess erscheinen konnte.

"Er sitzt selbst in Deutschland im Gefängnis", klärte Florian Kreiner auf, der den Angeklagten vertritt. Auch die anderen "Pannen" nahm der Anwalt gelassen: Erst scheiterte die Video-Einvernahme des Opfers an der Technik. Dann tauchten drei von vier geladenen Zeugen nicht auf. "Sie haben Angst um ihr Leben, so wie ich", so Zaid Y., vor dessen Geschäft sich die Gewalt entlud. Der Prozess wurde gestern schließlich vertagt.