Österreich

Nach Müllmänner-Urteil: MA 48-Chef schlägt zurück

Heute Redaktion
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Drei Müllmänner der MA 48 sind vergangene Woche zu je drei Monaten bedingt wegen Amtsmissbrauchs verurteilt worden (nicht rechtskräftig). Ein Urteil, das für heftige Diskussionen sorgt: Ist es zu hart, weil es nur um ein paar Sackerl Müll ging?

. Ein Urteil, das für heftige Diskussionen sorgt: Ist es zu hart, weil es „nur um ein paar Sackerl Müll“ ging?

Das Gericht setzte den (nachweisbaren) Schaden mit 1.751 Euro an, zumindest Prozessbeobachter attestierten den Angeklagten aber keine besonders hohe kriminelle Energie. Jetzt meldet sich erstmals der Chef der Wiener Müllabfuhr, Josef Thon zu Wort: "Da ging es nicht um ein paar Sackerl. Hier wurde für Gewerbebetriebe illegal Müll entsorgt - containerweise. Das ist keine Bagatelle und da geht es nicht nur um eine Wurstsemmel!"

19 mal hat die interne Revision die Müllmänner kontrolliert, 19 mal ist es zu Fehlverhalten gekommen - allerdings geht die MA 48 davon aus, dass das "System" länger so funktioniert habe. Thon: "Egal, ob es sich um 100 oder 1.000 Euro handelt: Wer in die eigene Tasche arbeitet, muss mit Konsequenzen rechnen. In keiner Firma duldet man das."

Peter Lattinger