Am Dienstag gegen 9 Uhr klingelte es an der Haustür von Ballermann-Star Melanie Müller (36). Vor der Tür standen Beamte der Polizei, die im Auftrag der Staatsanwaltschaft Leipzig eine Hausdurchsuchung durchführten. Der Grund dafür waren Ermittlungen wegen Urkundenfälschung.
"Es gab eine Durchsuchung zur Beweissicherung", bestätigte Polizeisprecherin Josephin Sader gegenüber "Bild". "Der Einsatz ist ohne weitere Vorkommnisse bereits abgeschlossen."
Der Vorfall steht im Zusammenhang mit einem Ereignis aus Mitte August, als die ehemalige Dschungel-Königin zu einem Termin am Leipziger Amtsgericht erschien und ihr Auto auf einem Behindertenparkplatz abstellte. Zudem legte sie einen Behindertenausweis hinter der Windschutzscheibe ab, der angeblich von der Stadt Recklinghausen ausgestellt worden war.
"Wir stellen solche Ausweise gar nicht aus", erklärte Svenja Küchmeister, Sprecherin des Kreises Recklinghausen, gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Es gibt keinen Zweifel, dass es sich um eine dreiste Fälschung handelt. Wir erstatten Anzeige wegen Betrugs und Urkundenfälschung." Daraufhin leitete die Staatsanwaltschaft Leipzig ein Verfahren ein, und das Amtsgericht erließ einen Durchsuchungsbeschluss gegen Melanie Müller.
Nur wenige Tage nach dem Vorfall im August war die Ballermann-Sängerin im sogenannten "Hitlergruß-Prozess" schuldig gesprochen worden und musste eine Geldstrafe von 80.000 Euro zahlen. Nun könnte ihr aufgrund des gefälschten Ausweises eine weitere hohe Geldstrafe oder sogar eine Haftstrafe drohen.