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Nach Nordkorea-Tortur: US-Student ist tot

Während seiner Gefangeschaft in Nordkorea fiel er ins Koma: Nun ist der freigelassene Otto Warmbier in den USA gestorben.

Heute Redaktion
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Der von Nordkorea freigelassene US-Student Otto Warmbier ist gestorben. Das erklärte die Familie in einer Stellungnahme, die die Universitätsklinik von Cincinnati heute, Montag, veröffentlichte.

Die schweren Misshandlungen in Nordkorea hätten zum Tod des 22-Jährigen geführt. Die Ärzte hatten schwere Gehirnverletzungen bei Warmbier festgestellt, aber keine Ursache für die Schäden ausmachen können. Die Eltern gehen von Folter aus.

"Es ist unsere traurige Pflicht mitzuteilen, dass unser Sohn, Otto Warmbier, seine Reise nach Hause beendet hat", hieß es in der Erklärung der Familie. "Die schreckliche, qualvolle Misshandlung, die unser Sohn in den Händen der Nordkoreaner erfahren hat, machte keinen anderen Ausgang möglich."

Video: AFP

In der Stellungnahme hieß es, Warmbier sei am Montag um 14.20 Uhr Ortszeit im Kreise seiner Familie gestorben. Diese wolle sich nun nicht auf das konzentrieren, was sie verloren habe – sondern auf ihren "warmen, einnehmenden und brillanten" Sohn.

Haftstrafe mit Zwangsarbeit

Warmbier wurde im vergangenen Jahr in Nordkorea zu 15 Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt. Er hatte eingeräumt, dass er in Nordkorea ein Propaganda-Transparent als Trophäe für eine Bekannte in der Heimat stehlen wollte. Die nordkoreanische Justiz stufte das als staatsfeindliches Handeln ein.

Nordkorea ließ den 22-Jährigen schließlich aus "humanitären Gründen" frei, er traf am Dienstagabend in seinem Heimatstaat Ohio ein. Warmbier lag zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich schon länger im Koma. Die Ärzte in den USA diagnostizierten schwere neurologische Verletzungen. Sein Vater Fred Warmbier sagte, dass er der Darstellung Nordkoreas nicht glaube, wonach sein Sohn wegen einer Nahrungsmittelvergiftung und einer Schlaftablette ins Koma gefallen sei.



(nag)