Bei den ÖBB lief in den Wintermonaten vieles nicht so recht. Ein Teufelskreis aus kaputten Zügen, Lieferverzögerungen und Personalausfällen führte zu Verspätungen und Ausfällen, in Wien mussten sogar Verbindungen aus dem Fahrplan genommen werden. Nun rüsten die ÖBB nach und bestellen 19 weitere Railjet-Garnituren.
In der ZIB2 kritisierte ÖBB-Boss Andreas Matthä die eigene Performance Ende des vergangenen Jahres. "Ich gebe unserer Leistung maximal ein Genügend", gab der ÖBB-Chef damals zu. Damit es künftig besser wird, investieren die ÖBB weitere 405 Millionen Euro in 19 weitere Railjet-Garnituren. Bestellt sind insgesamt nun 27 Railjets, die bis 2028 ausgeliefert werden sollen. Die neuen Züge sind vor allem für die Südstrecke vorgesehen.
Mit Verspätung sind die ersten Railjets der nun nachbestellten Generation ab April auf der Brennerstrecke im Einsatz. Eigentlich hätten die Züge schon Anfang 2023 den Dienst aufnehmen sollen. Ab 8. April starten zwei Zugpaare auf der Strecke München – Innsbruck – Bozen – Verona – Bologna. Eine Garnitur verkehrt zudem zwischen München – Innsbruck.
Die neuen Züge sollen punkten durch moderne Ausstattung, mehr Komfort und erhöhte Privatsphäre punkten: Zwei Klapptische pro Platz, Fußstützen, Leselampen, und induktive USB-Ladestation werden für alle Sitzplätze zum Standard. Erste Klasse- und Business Class-Reisende können sich zudem über Leder und Echtholz freuen. Für Familien und Gruppen gibt es Abteile.
Die ÖBB versprechen bequemeres Einsteigen für alle Reisenden durch Niederflurbauweise. Diese gibt es bereits bei den Nightjets der neuesten Generation. Ein Multifunktionswagen bietet Platz für Ski, Snowboards und Fahrräder. Die Anzahl der Fahrradstellplätze wurde hingegen nicht erhöht. Auch in den neuen Railjets haben sechs Räder Platz, was im Sommer oft zu wenig ist. Dementsprechend enttäuscht sind Fahrradfahrer. "Ich war echt naiv zu glauben, dass sie die Radstellplätze erhöhen", schrieb Maximilian Wageneder auf Facebook.