Österreich

Nach Parkstrafen in Haft: So kommt Mama zu ihrem Kin...

Heute Redaktion
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Kopfschütteln oder Mitgefühl? Der "Heute"-Bericht über die Festnahme von Parksünderin Angie F. (30) sorgt für hitzige Diskussionen. Gleichzeitig gibt es für die junge Mutter jetzt wieder Hoffnung.

Kopfschütteln oder Mitgefühl? Der sorgt für hitzige Diskussionen. Gleichzeitig gibt es für die junge Mutter jetzt wieder Hoffnung.

Dieser Denkzettel für Strafzettel bringt zwei Menschen zur Verzweiflung: die alleinerziehende Wienerin Angie F. (30) und ihren kleinen Sohn (4). Denn seit 4. August weint der Bub um seine Mama, die für den Fehler ihres Lebens büßt. In "Ersatzarrest" muss sie nicht bezahlte Organmandate absitzen – insgesamt 16.000 Euro!

Angie F. besitzt nicht einmal einen Führerschein, weil sie die Fahrschule 2013 wegen Geldsorgen abbrechen musste. Da aber hatte sie schon ein 16 Jahre altes Auto gekauft. Das stand seither – ohne Parkpickerl – in Ottakring.

Im täglichen Existenzkampf hat die Wienerin eine Flut von Strafen verdrängt – bis drei Polizisten sie abholten. Bestürzt ersuchte ihr Bekannter Herbert B. den Bundespräsidenten um ein gutes Wort. Der antwortete, sein Gnadenrecht umfasse nur Straftäter, nicht aber Parksünder.

Dafür signalisiert das Büro der zuständigen Stadträtin, Renate Brauner, rasch Hilfsbereitschaft: Wenn Angie F. die Hälfte ihrer Strafen erlegt, darf sie sofort zu ihrem Kind. Wenn nicht, bleibt sie sechs Wochen in Arrest – und findet dann offene Ohren für Raten.

Die junge Mutter will auch Sozialarbeit anbieten. Nicht unbedingt als Parksheriff, dabei sind die besonders eifrig: Vor Kurzem lag ein Wiener tot in seinem Auto – Herzinfarkt! Die Leiche wurde erst nach zwei Tagen entdeckt – mit Parkstrafen hinter den Scheibenwischern!