Österreich

Warum Polizei-Katzen nicht in Pension dürfen

Sie müssen wohl noch länger Mäuse jagen: Die arbeitslos gewordenen Katzen der Polizei-Pferdestallungen sollen in "gute Hände" kommen.

Heute Redaktion
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Polizei-Kater "Mietze-Leutnant" blickt in eine ungewisse Zukunft.
Polizei-Kater "Mietze-Leutnant" blickt in eine ungewisse Zukunft.
Bild: BMI

Am Mittwoch verkündete Innenminister Wolfgang Peschorn das Ende der berittenen Polizei. Das Projekt "wird eingestellt"

wegen "zu hohen laufenden Kosten".

Zwölf Pferde sind nun ihren Job los, zwei ungarische Tiere werden in ihre Heimat zurückgebracht. Die verbleibenden zehn Galopper sollen nun verkauft werden. Derzeit auch noch offen: Das Schicksal der beiden Katzen "Cat-Cop" und "Mietze-Leutnant"

Es gab bereits viele Kauf- und Übernahme-Angebote

Inzwischen hat das Gut Aiderbichl im schönen Salzburgerland Interesse an den Pferden gezeigt. Geschäftsführer Dieter Ehrengruber hat bereits Kontakt mit dem Innenministerium aufgenommen: "Wenn Bedarf an optimalen Betreuungsplätzen für die Pferde besteht, helfen wir gerne und können die Tiere jederzeit aufnehmen. Erst im Oktober 2019 ist ‚Fidelio', ein 13 Jahre altes Polizeipferd der Reiterstaffel München, auf Gut Aiderbichl in Rente gegangen und genießt jetzt bei uns seinen Lebensabend", erläuterte Ehrengruber. Auch die beiden Katzen würde man "selbstverständlich" mit übernehmen.

Auch der Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen (OÖ) erneuerte indes sein Angebot vom Mai – schon damals bot Geschäftsführerin Johanna Stadler an: „die schon in der Ausbildung gepeinigten Tiere auf unserem Tierschutzhof im Grenzgebiet zwischen Oberösterreich und Salzburg aufzunehmen". Nun verwiesen sie erneut auf die Vorzüge des Hofes: "Die Pferde wären fortan dienstfrei und könnten auf über fünf Hektar wenigstens ihr restliches Leben genießen".

Doch so ein ruhiger Lebensabend ist für die überaus fitten und voll ausgebildeten Reittiere sowieso kein Thema. Das Innenministerium bleibt hart, möchte durch einen Verkauf noch gutes Geld lukrieren. "Die Tiere haben einen hohen Wert", hört man von dort.

Warum Polizei-Katzen "Cat-Cop" und "Mietze-Leutnant" nicht in Pension dürfen

Bei den Katzen aber zeigt sich das Innenministerium von seiner streichelweichen Seite: "Ein Verkauf der beiden Katzen im Besitz des Innenministeriums steht außer Frage".

"Cop-Cat" und "Mietze-Leutnant" sollen auf jeden Fall in "gute Hände" vergeben werden. Auch für die süßen Stubentiger stehen bereits zahlreiche Abnehmer Schlange. Einen Anspruch auf Beamten-Pension haben die beiden staatlichen Samtpfoten aber nicht. "Sie haben nicht die erforderlichen 10 Dienstjahre erreicht", heißt es augenzwinkernd aus dem Ministerium. Daher müssen die süßen Mietzen wohl in Zukunft (wo auch immer sie schlussendlich landen) weiter Mäuse jagen.