Niederösterreich

Nach Probetag wurde Vater (34) das AMS-Geld gestrichen

Stefan E. (34) hat Existenzängste: Ein Probetag bei einer Firma verlief nicht gut, er kündigte. Somit wurde ihm 4 Wochen das AMS-Geld gesperrt.

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Stefan Erdt (Bild Mitte, mit seiner Familie) wurde das AMS Geld gestrichen
Stefan Erdt (Bild Mitte, mit seiner Familie) wurde das AMS Geld gestrichen
privat

Stefan E. (34) aus Niederösterreich ist vierfacher Vater und auf Arbeitssuche. Anfang Mai hatte er einen Probetag bei einer Firma für Transporte, Kanalreinigung sowie Container- und Muldenservice.

Allrounder mit Hausverstand

Laut Stelleninserat des AMS wurde ein Allrounder mit Hausverstand gesucht. Tätigkeiten: Hilfstätigkeiten am Lagerplatz, Mitfahrten mit dem Lkw, diverse Reinigungsarbeiten. Neben eher geringen Anforderungen wurde eine Vollzeitstelle in einem familiär geführten Unternehmen mit einem Mindestbruttogehalt von 1.695,40 Euro brutto im Monat (=1.370,11 Euro netto) geboten.

"Ich fing um 6 Uhr an, bis Mittag sortierte ich Lackdosen und Batterien und schleppte Kisten. Zu Mittag fuhren wir zum Haus des Chefs, dort sollten wir den Putz von der Wand entfernen. Da ich keine Maurer bin, ist das keine Arbeit für mich - es geht mir da auch um die Haftungsfrage", erklärt der Vater, der noch drei Kinder (3, 4, 10) im Haus hat.

4 Wochen kein Geld

Also war mit dem Schnuppertag Schluss, einige Tage später der Schock für den vierfachen Vater: "Mein Arbeitslosengeld in der Höhe von fast 1.200 Euro im Monat wurde für vier Wochen gestrichen." Die Schuld sieht der 34-Jährige bei der Firma und beim AMS: "Die Dame von der Personalabteilung der Firma war nicht bereit meine Kündigung in eine einvernehmliche Dienstauflösung umzuwandeln. Ich habe zwei Mal angerufen und gebettelt." Die Dame hätte nur gemeint: Dies sei hier kein Kommen und Gehen. 

Der Vater fürchtet sich jetzt, dies dem Vermieter mitzuteilen: "Ich zahle knapp 1.300 Euro Miete im Monat, keine Ahnung wie ich das dieses Monat schaffen soll."

Das AMS Niederösterreich sah sich den Fall genau an, eine Sprecherin des AMS Niederösterreich stellte klar: "Laut Gesetz müssen wir in Fällen von Arbeitsverweigerung sanktionieren."

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