Österreich

Nach Protestaktion - Wiener Linien fahren wieder

Heute Redaktion
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Fast pünktlich - Geplante Uhrzeit war 06:30 - haben die Wiener Linien um 06:35 angekündigt, den Normalbetrieb wieder aufzunehmen. Bis dahin waren die Öffis nur im Notbetrieb unterwegs. Jetzt sind sie wieder angerollt, es kommt aber noch zu kräftigen Verspätungen.

Grund für den Stillstand war. Der Notbetrieb mit privaten Bussen hat trotzdem Passagiere transportiert, damit diese nicht zum Handkuss kommen.

Insgesamt waren ab 4.00 Uhr Früh 20 Buslinien mit 167 Bussen in 7,5- bis 15-Minuten-Intervallen unterwegs. Der Betrieb des Notnetzes war von privaten Busunternehmen übernommen worden. Daneben fuhren Verkehrsmittel, die weder von den Wiener Linien betrieben noch beauftragt werden, also Schnellbahn, Badner Bahn sowie die Buslinien 19A, 20B, 33B, 44B, 45B, 46B, 146B, 53B, 54B, 55B, 56B, 156B, 58B, 60B, 61A.

Der Regelbetrieb aller U-Bahn-, Straßenbahn- und Buslinien wurde um 6 Uhr 35 wieder aufgenommen. Ab diesem Zeitpunkt wurden die bekannten Strecken der Linien wieder befahren. Es wird aber noch ein wenig dauern, bis die gewohnten Intervalle hergestellt sind. Daher ist noch mit teil starken Verzögerungen zu rechnen.

Liste der Buslinien für den Notbetrieb:

* N6: Westbahnhof - Grillgasse (Intervall: 7,5 min.)

* N20: Kagraner Platz - Strebersdorf (15 min.)

* N23: Kagraner Platz - Hausfeldstraße (15 min.)

* N25: Kai, Ring - Großfeldsiedlung (7,5 min.)

* N26: Kagran - Eßling, Schule (10 min.)

* N29: Praterstern - Floridsdorf (10 min.)

* N31: Schwedenplatz - Stammersdorf (10 min.)

* N35: Nußdorfer Straße - Salmannsdorf (15 min.)

* N38: Ring, Kai - Grinzing (10 min.)

* N41: Schottentor - Pötzleinsdorf (10 min.)

* N43: Schottentor - Neuwaldegg (10 min.)

* N46: Ring, Oper - Joachimsthaler Platz (10 min.)

* N49: Ring, Oper - Bhf. Hütteldorf (7,5 min.)

* N60: Ring, Kai - Maurer Hauptplatz (7,5 min.)

* N62: Ring, Oper - Speising (10 min.)

* N64: Floridsdorf - Siebenhirten (7,5 min.)

* N66: Ring, Kai - Liesing (7,5 min.)

* N67: Quellenplatz - Inzersdorf, Großmarkt (15 min.)

* N71: Ring, Oper - Kaiserebersdorf (10 min.)

* N75: Ring, Oper - Gasometer (10 min.)

Häupl sieht Protest kritisch

Kritisiert hat die Betriebsversammlung, durch die der Öffi-Betrieb für mehr als zwei Stunden lahmgelegt war, der Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl. "Das Anliegen ist berechtigt, aber ob das Mittel das geeignetste ist, will ich dahingestellt lassen", erklärte Häupl am Dienstag.

Übergriffe werden weniger

"Damit signalisiert man den Menschen, die nichts dafür können - nämlich den Fahrgästen -, dass das auf ihrem Rücken ausgetragen wird", so Häupl weiter. Stattdessen verwies der Bürgermeister auf die bereits zurückgegangene Anzahl an Übergriffen und plädierte dafür, die Sicherheitsmaßnahmen für Mitarbeiter wie die Videoüberwachung der Stationen und abgetrennte Fahrerkabinen in Straßenbahnen schneller umzusetzen. Denn diese hätten sich schon bewährt: Von 2012 auf 2013 habe sich die Anzahl der Übergriffe bereits um 23 Prozent reduziert, insgesamt habe es im vergangenen Jahr 77 Vorfälle gegeben.

"Die Maßnahmen sind bereits eingeleitet, jetzt sollen sie beschleunigt werden", meinte Häupl. "Denn natürlich ist jeder Übergriff einer zu viel." Neue Garnituren werden bereits mit etwa der abgetrennten Kabine ausgestattet. Er hoffe, dass die Um- und Aufrüstung innerhalb der Verkehrsbetriebe bis 2016 abgeschlossen sei.

ÖVP für mehr Polizei

Auch der Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, Manfred Juraczka, sprach sich gegen diese Form des Protests aus: "Der Kampf für mehr Sicherheit in den U-Bahnen soll nicht auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werden. Die Forderungen nach mehr Sicherheit sind legitim, ein de facto Lahmlegen des öffentlichen Verkehrs über mehrere Stunden ist aber definitiv das falsche Mittel." Er wünschte sich stattdessen eine Aufstockung der Wiener Bereitschaftspolizei in den U-Bahnen von 150 auf 200 Personen.