Wirtschaft

Nach Razzia: Motor-Chef von Porsche verhaftet

Die deutschen Behörden setzten den Spitzenmanager von Porsche jetzt wegen Verdunklungs- und Fluchtgefahr fest.

Heute Redaktion
Teilen

Nach der Diesel-Razzia bei Porsche haben die Ermittler mit Motor-Chef Jörg Kerner einen Spitzenmanager des Stuttgarter Autobauers in Untersuchungshaft genommen. Kerner soll eine Schlüsselrolle in der Abgas-Affäre spielen.

Als Grund hätten die Behörden Verdunkelungs- und Fluchtgefahr angegeben, informierte Vorstandschef Oliver Blume am Freitag die Mitarbeiter. Neben Kerner wird auch gegen den aktuellen Porsche-Entwicklungsvorstand Matthias Steiner wegen Betrugs und strafbarer Werbung ermittelt.

Porsche will kooperieren

Blume, der seit vergangener Woche auch im VW-Konzernvorstand sitzt, erklärte: „Porsche entwickelt und produziert selbst keine Diesel-Motoren und auch keine Diesel-Software. Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten und Porsche vor, wir hätten Kenntnis davon gehabt, dass in diesen Motoren unzulässige Steuerungsgeräte verbaut gewesen seien. Wir weisen diesen Vorwurf zurück und tun unser Möglichstes, um alles in Ordnung zu bringen."

Die Diesel-Motoren, die Porsche verwendet, werden vom Schwesterunternehmen Audi hergestellt. Auch Jörg Kerner arbeitete früher für Audi.

Picture

Die Razzien



Am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche hatten 33 Staatsanwälte und rund 160 Polizisten die Porsche-Zentrale in Stuttgart, das Entwicklungszentrum in Weissach sowie weitere Standorte durchsucht. Hintergrund der Razzien sind Manipulationen der Abgasreinigung von Diesel-Fahrzeugen, insbesondere der Luxus-Modelle Cayenne und Macan. Im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal sitzt seit Monaten auch der frühere Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz in Untersuchungshaft.

(red)