Österreich

Nach Routine-OP: Mädchen jetzt im Wachkoma

Heute Redaktion
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Das Schicksal von Leonie macht betroffen: Das blitzgescheite Mädchen erwachte nach einem orthopädischen Routine-Eingriff in Wien nicht mehr aus der Narkose.

Seit einem Jahr kann das Steirer-Mädel nicht mal mehr sitzen, kann ihr Köpfchen nicht halten, ist im Wachkoma. Ihre Eltern kümmern sich zu Hause aufopfernd um die unter Spasmen und Schreianfällen leidende Patientin.

Vor einem Jahr unterzog sich die damals 10-Jährige einer Routineoperation (Anm.: Entfernung des externen Fixateurs) in Wien, erwachte aber nie wieder richtig aus der Narkose.

Atemstillstand

Die Eltern der Kleinen geben dem Personal des Wiener Spitals die Schuld, nach der Anästhesie war es in der Aufwachphase zu Komplikationen gekommen. Die Mutter war am Spitalsbett der Aufwachstation, bemerkte ein lautes Schnarchen von Leonie, nach über einer Stunde hörte das Kind plötzlich auf zu atmen.

Mutter reanimierte

Die Mutter begann mit der Reanimation, die Ärzte retteten zwar das Leben von Leonie, durch den Sauerstoffmangel ist die einst hochbegabte Grazerin jetzt ein Pflegefall.

Die renommierte Grazer Anwältin Karin Prutsch schaltete die Staatsanwaltschaft Wien ein: „Ich habe ein privates, unabhängiges Gutachten erstellen lassen. Es gab keine postoperative Überwachung. Selbst eine einfache Pulsoxymetrie hätte die Katastrophe verhindert. Jedenfalls könne man in dieser Situation die Überwachung nicht den Angehörigen überlassen. Daher auch die Sachverhaltsdarstellung an das Landesgericht Wien wegen des Verdachtes der fahrlässigen Körperverletzung."

Ein Sprecher des Spitals sagt dazu: "Der Fall macht uns extrem betroffen. Es war ein sehr tragischer Verlauf nach einer Routine-Operation, für uns einfach unerklärlich, wir werden mit den Behörden kooperieren." Fürs Krankenhaus und das Personal gilt die Unschuldsvermutung.

(Lie)