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Ocean Cleanup sammelt erstmals Müll im Pazifik

Heute Redaktion
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Im zweiten Anlauf hat Boyan Slat es mit seiner Organisation Ocean Cleanup geschafft: Sein geniales System sammelt erstmals erfolgreich Müll im Pazifik ein.

Ein knappes Jahr nach seinem Start und herben Rückschlägen hat das Projekt "Ocean Cleanup" einen ersten Erfolg verbuchen können. Das System sammele nun endlich wie geplant Plastikmüll, erklärte Organisationsleiter Boyan Slat (25) am Mittwoch in Rotterdam.

Das System wurde im Great Pacific Garbage Patch, zu deutsch Großer Pazifischer Müllteppich, zwischen Kalifornien und Hawaii positioniert. Plastikmüll aus fast dem gesamten Pazifik wird durch Meeresströmungen dorthin getragen und in einem riesigen Wirbel, der drei Mal so groß wie Frankreich ist, festgehalten.

Im zweiten Anlauf erfolgreich

Im zweiten Anlauf konnten nun mit der rund 600 Meter langen, schwimmenden Röhre in U-Form sowie einem Netz auch tatsächlich Müll an der Meeresoberfläche eingefangen werden. Tonnenschwere Geisternetze, Mikroplastik ab einer Größe von einem Millimeter und sogar Autoreifen wurden schon erfolgreich festgehalten. Dabei macht sich das System die natürliche Strömung zu nutze.

Damit The Ocean Cleanup funktioniert, muss die Röhre den Betreibern zufolge schneller durch das Wasser treiben als die Plastikteile, die es einfangen soll. Der erste Testlauf hatte im Dezember 2018 wegen unvorhergesehenen Problemen abgebrochen werden müssen. Die Röhre war zu langsam und konnte den angespülten Müll nicht festhalten.

Größer und besser

Noch bis in den Dezember diesen Jahres soll das System im Great Pacific Garbage Patch verbleiben und danach inklusive dem gesammelten Plastik an Land geschleppt werden. Dort soll der Müll dann recycelt werden.

Nachdem das Konzept nun auf Herz und Nieren geprüft wurde, plant Slat gleich den nächsten Wurf. Bald soll eine viel größere Version des Systems gebaut werden, das länger auf See bleiben und auch mehr Müll einsammeln kann.