Österreich

Nach Rücktritt: Viel Lob, wenig Tadel für Pühringer

Heute Redaktion
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Bereits Anfang April will Josef Pühringer als oberösterreichischer Landeshauptmann abdanken. Zahlreiche Politiker haben sich zu seinem Rückzug nach 22 Jahren geäußert.

Bereits Anfang April will Josef Pühringer geäußert.

Bundeskanzler Christian Kern:

Bundeskanzler Christian Kern bedankte sich am Donnerstag für Pühringers Arbeit: "Josef Pühringer war eine starke Stimme für sein Bundesland. Er hat Oberösterreich in den letzten Jahrzehnten entscheidend geprägt und in vielen Bereichen gestaltet. Er kann auf 22 Jahre tatkräftige Arbeit als Landeshauptmann zurückblicken. Dafür gebührt ihm mein Respekt und mein Dank."

ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner:

Er kenne und schätze Pühringer "seit Jahren als verlässlichen Partner mit Handschlagqualität, Tatendrang und Weitblick", sagte ÖVP-Parteichef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner. "In den vergangenen 22 Jahren als Landeshauptmann hat Josef Pühringer Oberösterreich geprägt und maßgeblich vorangebracht. Er hat unser Bundesland zu einem innovativen Kultur-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort weiterentwickelt." Indem er die Staffel weitergebe, stelle er verantwortungsvoll die Weichen für Oberösterreichs Zukunft.

Nachfolger Thomas Stelzer sei ein "erfahrener Anpacker", der der mit seinem Team "den erfolgreichen Weg weiter beschreiten" werde. "Die Geschicke unseres Bundeslandes und der Oberösterreichischen Volkspartei sind bei Thomas Stelzer in besten Händen. Er steht für innovative, bürgerliche Politik, auf die die Menschen zählen können", so Mitterlehner.

Eva Glawischnig:

Pühringer habe "seinen politischen MitbewerberInnen gegenüber immer einen wertschätzenden Stil entgegengebracht und sein Bundesland nachhaltig geprägt. Dafür gebühren ihm Anerkennung und Respekt", sagte die Grüne Bundessprecherin und Klubobfrau Eva Glawischnig. Sie hob die erste Grüne Regierungsbeteiligung unter Pühringer 2003 positiv hervor, übte aber auch Kritik: Die spätere schwarz-blaue Koalition habe das funktionierende System von "bundesweit einheitlichen Standards bei der Mindestsicherung zum Einsturz gebracht".

NÖ-Landeshauptmann Erwin Pröll:

Auch Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll, der seinen hatte, meldete sich zu Wort: "Josef Pühringer ist eine ganz große politische Persönlichkeit, die herausragende Meilensteine gesetzt hat – nicht nur für sein Heimatland Oberösterreich, sondern auch für die gesamte Republik Österreich und als Partner Niederösterreichs“, sagte Pröll. "Er habe Oberösterreich "national und international herausragend positioniert".

Manfred Haimbuchner, LH-Stellvertreter und FP-Landeschef OÖ:

"Ein großer Politiker verlässt die Bühne", sagte Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ). "Dr. Josef Pühringer war ein großer Landesvater für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher und ist mit Sicherheit einer der größten ÖVP-Politiker der 2. Republik. Sein Wort hatte Gewicht in der Riege der Landeshauptleute und er hat in diesen über 22 Jahren seiner Amtszeit unser Bundesland geprägt und aktiv gestaltet." Es sei Pühringer hoch anzurechnen, "dass er die schwarz-blaue Zusammenarbeit - gegen manche Widerstände aus den Medien und der Budnespolitik - ermöglicht hat."

Birgit Gerstdorfer, SPÖ-Landessprecherin OÖ:

"Dr. Josef Pühringer hat die politische Landschaft in den vergangenen 43 Jahren geprägt und unserem Bundesland Oberösterreich mehr als zwei Jahrzehnte mit großer persönlicher Einsatzbereitschaft als Landeshauptmann gedient. Dafür will ich ihm meinen Respekt und meine Anerkennung zum Ausdruck bringen und diesen Dank auch an seine Familie richten", sagte Gerstorfer.

Maria Buchmayer, Grünen-Landessprecherin OÖ:

Mit dem Rückzug Pühringers gehe eine Ära zu Ende, sagte Buchmayer. "Josef Pühringer hat mit großem Einsatz unermüdlich für das Land gearbeitet. Eine gute Gesprächsbasis mit allen Parteien war ihm ebenso großes Anliegen wie die breite Entscheidungsfindung im Interesse Oberösterreichs, das ihm zu großem Dank verpflichtet ist." Die Grünen danken "LH Josef Pühringer für seinen Einsatz, seine Arbeit für Oberösterreich und die jahrelange Zusammenarbeit".

Rainer Hable, Neos-Landessprecher OÖ:

"Josef Pühringer hat unbestritten seine Verdienste, aber nach 22 Jahren an der Macht ist sein Rücktritt mehr als überfällig. Dass allerdings mit seinem Kronprinzen und bisherigen Vize Thomas Stelzer - der seine Karriere allein der ÖVP OÖ verdankt - das bisherige System der Freunderlwirtschaft und Klientelpolitik beendet wird, ist mehr als fraglich."

Hier das Video von der Pressekonferenz: