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Nach Schuldendesaster: Burgtheater startet neu durch

Heute Redaktion
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Nach einer Saison mit Finanzskandal, Rekordschulden und Gerichtsprozessen ist das Burgtheater bereit für den Aufbruch in eine neue Spielzeit. Am Programm stehen Ur- und Erstaufführungen, und die neue Burgherrin Karin Bergmann holt für ein Stück den ehemaligen, langjährigen Intendanten Claus Peymann zurück.

Nach einer Saison mit Finanzskandal, Rekordschulden und Gerichtsprozessen ist das bereit für den Aufbruch in eine neue Spielzeit. Am Programm stehen Ur- und Erstaufführungen, und die neue Burgherrin Karin Bergmann holt für ein Stück den ehemaligen, langjährigen Intendanten Claus Peymann zurück.

Ein Sparprogramm ist es nicht, findet Bergmann. Aber ganz aus dem Vollen schöpfen kann sie natürlich auch nicht. Eigentlich wären die Produktionskosten wegen des engen Finanzkorsetts um 30 Prozent unter dem üblichen Durchschnitt gelegen. Jetzt sind es nur 15 Prozent weniger als sonst, weil die Burg zwei Millionen Euro aus Immobilienverkäufen der Bundestheater-Holding erhält.

Einspielen will die neue Prinzipalin acht Millionen. Was sie besonders freut: Das Staatstheater wird das Kasino trotz Finanzdesaster behalten. Das Ensemble umfasst kommende Saison 68 Schauspieler. Vor 15 Jahren waren es noch fast 100 Schauspieler.

Mit dem neuen Spielplan will Karin Bergmann aktuelle Themen aufgreifen. Zum Beispiel mit Nikolaj Gogols "Der Revisor", wobei es Regisseur Alvis Hermanis vor allem um Betrug geht. Andreas Kriegenburg macht Maxim Gorkis "Wassa Schelesnowa", das für Bergmann viele Themen transportiert von Finanzkrise bis zu politischen Umbrüchen.

Georg Schmiedleitner inszeniert Maja Haderlaps "Engel des Vergessens". Der dramatisierte Roman ist genauso wie "Dosenfleisch" von Ferdinand Schmalz eine Uraufführung. Auch Peter Handke steuert eine bei mit "Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße". Und für dieses Stück holt Bergmann Claus Peymann noch einmal zurück.