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Nach Schussverletzung bekam er neues Gesicht

Heute Redaktion
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Bild: University of Maryland Medical

Richard Lee Norris schoss sich 1997 selbst ins Gesicht, im März 2012 wurde an ihm von Chirurgen die weltweit bisher umfangreichste Gesichtstransplantation durchgeführt. Nun zeigte der Mann sich das erste Mal in der Öffentlichkeit.

In einem 36-stündigen Eingriff verpflanzten Ärzte der Universitätsklinik von Maryland dem 37-jährigen Richard Lee Norris ein vollständiges Gesicht vom Haaransatz bis zum Hals sowie Ober- und Unterkiefer, Zähnen und Zunge, wie die Klinik mitteilte.

Die Transplantation umfasste nach Angaben von Chefchirurg Eduardo Rodriguez auch die tiefer liegenden Gesichtsmuskeln und Nerven, so dass der Patient wieder eine Mimik erhalte und sein Gesicht spüre. "Unser Ziel ist es, die Funktion wiederherzustellen und gleichzeitig ein ästhetisch ansprechendes Resultat zu erzielen", sagte der Arzt.

15 Jahre lang als Einsiedler gelebt

Norris hatte 1997 bei einem Unfall mit einer Schusswaffe Lippen, Nase und Zähne verloren. Zwar war er danach mehrfach operiert worden, doch konnte er seinen Mund kaum benutzen, die untere Gesichtshälfte sah aus wie eingedrückt. Einem Fernsehbericht zufolge lebte Norris die vergangenen 15 Jahre wie ein Einsiedler. Er habe ständig einen Mundschutz getragen und sei nur nachts einkaufen gegangen, um den Blicken seiner Mitmenschen zu entgehen, berichtete der Sender MSNBC.

Die erste vollständige Gesichtstransplantation der Welt wurde in Barcelona vorgenommen, das Ergebnis wurde erstmals im Juli 2010 der Öffentlichkeit gezeigt. Die erste teilweise Gesichtstransplantation fand 2005 in Frankreich statt. Die Patientin Isabelle Dinoire war von ihrem Hund gebissen worden.

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