Österreich

Nach Thermen-Drama: Familie will ausziehen

Heute Redaktion
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Wegen einer defekten Therme erstickte Fatima B. in einem Wiener Zinshaus. Ihre Familie will nun nicht mehr in der Wohnung bleiben, in der sich das Todesdrama abspielte.

Anfang Juli erstickte die junge Fatima B. wegen einer defekten Therme alleine in der Badewanne ihrer Wohnung in Wien-Landstraße ("Heute" berichtete). Am Dienstag wurde die 21-Jährige auf dem islamischen Friedhof beerdigt.

Ihre Familie steht noch immer unter Schock. "Die Therme wurde von der Polizei für Ermittlungen außer Betrieb genommen. Die Familie hat seit dem Todestag kein Warmwasser mehr

und will auch das Bad gar nicht mehr betreten", erzählt Fariba Olschak, eine Freundin der Hinterbliebenen, im Gespräch mit "Heute". "Seit der Tragödie gehen sie bei Nachbarn und Verwandten duschen und Wäsche waschen."

Die 57-Jährige versucht nun, der vom Schicksal gebeutelten Familie unter die Arme zu greifen, und hat bereits bei Wiener Wohnen wegen einer neuen Unterkunft angefragt. "Mir wurde dort jedoch gesagt, dass es im Moment keine Notwohnungen mehr gibt. Die Wohnungskommission der Stadt Wien hat mir indes erklärt, dass erst frühestens Ende Oktober bis Ende des Jahres eine Wohnung frei wird. Aber das sei auch nicht ganz sicher."

Für die trauernde Mutter Marzia M. ist eine monatelange Wartezeit jedoch unvorstellbar: "Wir werden hier täglich an den schrecklichen Tod unserer Tochter erinnert und wollen einfach nicht mehr in der Wohnung leben, in der sie gestorben ist." Die vierköpfige Familie will so schnell wie möglich umziehen. Jedoch ist das Budget knapp. "Sie können nicht mehr als 700 Euro für die Miete aufbringen", so Olschak.

Während die Hinterbliebenen nach einem neuen Zuhause suchen, ermittelt die Brandgruppe des Landeskriminalamts immer noch in alle Richtungen. Wer die Familie bei ihrer Wohnungssuche unterstützen möchte: E-Mail an [email protected] (adu)