Formel 1

Nach Verstappen-Streit: Keine Ermittlung gegen Perez

Der Red-Bull-Streit zwischen Max Verstappen und Sergio Perez hält das Formel-1-Fahrerlager in Atem. Eine Strafe droht dem Mexikaner aber nicht. 

Heute Redaktion
Sergio Perez kommt wohl ohne FIA-Untersuchung davon.
Sergio Perez kommt wohl ohne FIA-Untersuchung davon.
Imago Images

Seit dem Großen Preis von Brasilien dominiert der Bullen-Zwist die Schlagzeilen. Weltmeister Verstappen wurde vom Rennstall angewiesen, seinen Teamkollegen in der letzten Runde noch vorbeizulassen, um den Mexikaner im Kampf um den Vize-Weltmeistertitel zu unterstützten. Das verweigerte der Niederländer allerdings, fuhr als Sechster über die Ziellinie, direkt vor Perez. 

"Ich habe euch schon einmal gesagt, dass ihr mich nicht darum bitten sollt. Ich habe meine Gründe", rechtfertigte sich der 25-Jährige am Boxenfunk. "Jetzt sieht man, wer er wirklich ist", schäumte auch Perez, der mittlerweile vor dem Grand-Prix-Wochenende von Abu Dhabi zurückruderte und sich für diese Äußerung öffentlich entschuldigte.

Absichtlicher Monaco-Crash?

Trotzdem fragt sich die Motorsport-Welt seither: Welche Gründe hat Verstappen? Eine Theorie brachte das Qualifying von Monaco ins Spiel. Und Perez in Erklärungsnöte. Denn niederländische Journalisten berichteten, dass Perez im Fürstentum-Qualifying absichtlich bei der Tunnel-Einfahrt gecrasht sei, um die Session abzubrechen und so als Dritter vor seinem Team-Rivalen Verstappen zu bleiben. Telemetriedaten sollen demnach auch zeigen, dass der Mexikaner unüblich das Gaspedal drückte. Perez gewann den Großen Preis schließlich. 

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    Grand Prix von Brasilien: <em>"Heute"</em> präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Brasilien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Nordphoto

    Den Meldungen aus den Niederlanden zufolge habe der 32-Jährige den absichtlich herbeigeführten Unfall teamintern auch zugegeben, Verstappen erfuhr davon und so nun in Brasilien Revanche genommen.

    Keine FIA-Ermittlungen

    Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, dann droht dem Mexikaner Ärger, schließlich würde ein vorsätzlicher Unfall einen Betrug darstellen. Sogar der Entzug der Superlizenz und damit die Berechtigung, Formel 1 zu fahren, steht im Raum. Dafür müsste allerdings der Motorsport-Weltverband FIA tätig werden. Doch vorerst steht das nicht zur Debatte, wie Präsident Mohammed bin Sulayem erklärte.

    Das Problem dabei: die Beweisführung. "Es gab bisher niemanden, der gesagt hätte, wir sollten eine Untersuchung anstoßen", wurde bin Sulayem von "motorsport.com" zitiert. Dass Verstappen gegen seinen Teamkollegen aussagen würde, ist ebenso unwahrscheinlich, es könnte schließlich auf das Team zurückfallen. 

    Trotzdem bleibt die Frage, ob in einem derart heiklen Fall nicht die FIA selbst eine Untersuchung starten könnte. "Wenn es etwas gibt, das man untersuchen müsste, dann machen wir das. Ich sage ganz klar: Ich habe keine Angst davor, etwas anzustoßen, wenn es ein Problem gibt", meinte der FIA-Boss, ohne konkret auf den Fall einzugehen. Perez dürfte entgegenkommen, dass der Vorfall bereits Monate her ist. Für weitere Untersuchungen wäre laut internationalem Sportkodex notwendig, dem Mexikaner "betrügerisches Verhalten" vorzuwerfen. 

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