Formel 1

Wegen Verstappen: Formel 1 ändert die Punkteregel

Die Krönung von Max Verstappen zum Doppel-Weltmeister gilt als wohl kurioseste Titel-Entscheidung. Das soll sich künftig nicht wiederholen. 

Heute Redaktion
Max Verstappen wurde in Suzuka Weltmeister, ohne es zunächst zu wissen.
Max Verstappen wurde in Suzuka Weltmeister, ohne es zunächst zu wissen.
Imago Images

Rückblick zum Großen Preis von Japan in Suzuka. Verstappen beendete den Großen Preis auf Platz eins, sprach im Interview gerade über den Chaos-Grand-Prix, der durch heftige Regenfälle geprägt war, als er plötzlich noch während des Live-Interviews offiziell als Weltmeister gefeiert wurde. Das löste bei Millionen von Motorsport-Fans weltweit Verwirrung aus.

Das Problem damals war ein schwammig formulierter Passus im dicken Regelbuch der Formel 1. Darin ist nämlich festgehalten, dass es bei einem Rennen, das mit einer roten Flagge abgebrochen wird, deshalb nicht über die volle Distanz geht, keine vollen Punkte geben kann. In Suzuka wurde das Rennen bei schweren Regenfällen gestartet, früh mit einer roten Flagge abgebrochen, danach aber wieder gestartet, ehe die Zielflagge nach 28 Runden, aufgrund des Drei-Stunden-Zeitlimits, geschwenkt wurde. Durch den Re-Start des Rennens wurde die Abbruch-Regel allerdings ausgehebelt. 

Regel soll geändert werden

So erhielt Verstappen für den Sieg die vollen 25 Punkte und war vorzeitig Weltmeister, ohne bei der Zieldurchfahrt richtig feiern zu können. Deshalb soll es eine derartig umstrittene Entscheidung in Zukunft nicht mehr geben, wie FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem nun gegenüber "motorsport.com" verriet. "Ja, es wird geändert. Steve Nielsen (Sportdirektor, Anm.) wird sie verbessern", meinte der 61-Jährige, ohne allerdings ins Detail zu gehen. Künftig wird wohl vermehrt auf die letztlich zurückgelegte Renndistanz geschaut werden, unabhängig von der Art der Unterbrechung. 

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    Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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    Bin Sulayem wehrte sich gleichzeitig gegen Vorwürfe, der Motorsport-Weltverband sei für das chaotische Rennen verantwortlich. "Wer hat die Regel abgesegnet? Die Teams. Wir haben sie nur umgesetzt. Wo ist das fair? Das frustriert mich", meinte bin Sulayem. 

    Die umstrittene Regel wurde übrigens erst zum Start der Saison 2022 eingeführt, war eine Antwort auf das Skandal-Rennen von Belgien 2021, als der Große Preis nach nur zwei Runden abgebrochen wurde. Damals gab es halbe Punkte.