Politik

Nach Wirbel wehrt sich Kocher – "nicht ganz einfach"

Arbeitsminister Martin Kocher ist mit einer Welle der Kritik konfrontiert. Nun wehrt er sich gegen Anfeindungen mit einer persönlichen Erklärung.

Rene Findenig
Teilen
Wehrt sich gegen den Wirbel: Arbeitsminister Martin Kocher.
Wehrt sich gegen den Wirbel: Arbeitsminister Martin Kocher.
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Auslöser des Wirbels war ein Interview mit Arbeitsminister Martin Kocher im "Standard". Kocher wurde dabei mit einer Aussage der Statistik Austria konfrontiert, in der es hieß, die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter werde bis 2030 um 170.000 Personen abnehmen. Dazu, was man dagegen tun könne, sagte Kocher, man müsse "das Arbeitskräftepotenzial in Österreich besser aktivieren" und Menschen würden eine "Höherqualifizierung" brauchen.

Ein Shitstorm brach auf Twitter los, weil Kocher aus sagte: "Wenn alle Frauen, die Teilzeit beschäftigt sind, nur ein paar Stunden mehr arbeiten würden, hätten wir kein Arbeitskräfteproblem mehr." "Sexist", "Kocher hat echt fertig" oder "So dreist musst echt mal sein" war auf Twitter als Reaktion zu lesen. Am Montagabend nahm Kocher dann selbst auf Twitter zur Causa Stellung und attestierte: "Manchmal finde ich die Debatte in Österreich nicht ganz einfach."

"Interessant, dass dann (hier) gleich Interpretationen über angebliche Wertungen entstehen"

Kocher rechtfertigt sich damit, dass er im Zusammenhang mit "der bekannten demografischen Entwicklung" der kommenden fünf bis zehn Jahre darauf hingewiesen habe, dass "ein stärkerer Fachkräftemangel in Österreich entstehen wird". Eine "Tatsachenfeststellung" sei gewesen, dass es viel Potential im Inland gebe: "Bei Älteren, bei Frauen, die Teilzeit arbeiten, und bei Menschen in Arbeitslosigkeit", so der Arbeitsminister.

"Interessant, dass dann (hier) gleich Interpretationen über angebliche Wertungen entstehen, obwohl die diesbezüglichen Aussagen fast völlig wertfrei waren", so Kocher. "Selbstverständlich" sei die demografische Entwicklung ein "Auftrag" an die Politik und die Sozialpartner, schreibt Kocher. Und: "Wäre schön, wenn wir intensiv über verschiedene Politikmaßnahmen, deren potentielle Wirksamkeit und deren Vor- und Nachteile diskutieren könnten. Neben der gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Debatte, die natürlich auch wichtig ist."

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf