Österreich

Nach Würsteln gab es den Todesstoß

Heute Redaktion
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Geständnis: der Angeklagte mit Anwalt.
Geständnis: der Angeklagte mit Anwalt.
Bild: Denise Auer

Bei einer Auseinandersetzung vor einem Wiener Würstelstand lag plötzlich eine Leiche am Boden. Doch beim Prozess schlug sich gestern sogar die Staatsanwältin auf die Seite des Beschuldigten (38).

Der Mann war wohl unbelehrbar: Mit knapp vier Promille Alkohol im Blut belästigte ein 69-Jähriger im Juni des Vorjahres die Nachtschwärmer bei einem Wiener Würstelstand. Die blieben vorerst ruhig, selbst als der Mann anwesende Frauen bedrängte.

Doch als der Betrunkene einfach nicht aufhören wollte, kam es zur Katastrophe: "Ich habe zu ihm gesagt, er soll endlich gehen, und ihm mit beiden Händen einen Stoß gegen die Brust versetzt", so der Angeklagte. Der aufdringliche Alkoholiker fiel daraufhin um wie ein Brett – und krachte mit dem Hinterkopf ungebremst auf den Betonboden.

Die Folge: Der Mann starb sofort an einem massiven Schädel-Hirn-Trauma. Da half es auch nicht mehr, dass der 38-Jährige sofort die Rettung rief und mit Erste-Hilfe-Maßnahmen begann. Angesichts eines umfassenden Geständnisses und seiner Unbescholtenheit zeigte sogar die Staatsanwältin Nachsicht gegenüber dem Angeklagten:

"Wir können die Kirche im Dorf lassen und mit einer milden Strafe das Auslangen finden." Dieser Meinung schloss sich der Schöffensenat an: nur 18 Monate bedingte Haft für Körperverletzung mit tödlichem Ausgang.