Österreich

Nach Wutrede an HTL reagiert jetzt der Direktor

Eine Maturarede an der HTL Wels sorgt weiter für Aufregung. Ein Maturant hatte massive Kritik geäußert. Nun wehrt sich der Direktor auf Facebook.

Heute Redaktion
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Vor Schülern, Eltern und Lehrern – unter den Gästen war auch der Welser Bürgermeister Andreas Rabl – sparte der Maturant Thomas Neuner nicht an Kritik. Er erzählte von demotivierten Pädagogen. Zudem deutete er in seiner Rede auch einen Zusammenhang zwischen der Atmosphäre in der Schule und vier Selbstmorden an.

Direktor Bertram Geigl reagierte nun auch auf Facebook auf die Rede und spart seinerseits nicht mit Kritik.

"Rede war pietätlos"

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"Ich empfinde die Rede von Herrn Neuner als pietätlos und in ihren Formulierungen stark übertrieben", schreibt Geigl. Vor allem, was die angesprochenen Suizide betrifft. „Hier monokausale Zusammenhänge zur Schule herzustellen, ist absolut inakzeptabel", erklärt der Schulleiter.

Dann spielt er den Ball an die Politik weiter: "Andere Vorwürfe, etwa dass zu viele Schüler in den Klassen seien, dass die Klassen über keine Klimaanlage verfügten oder dass jede Pädagogin/jeder Pädagoge auch über eine psychologische Ausbildung verfügen solle, lägen nicht im Verantwortungs- bzw. Einflussbereich der HTL Wels", steht in dem sehr langen Posting.

Am Ende gibt sich der Direktor versöhnlich. "Die Türen der Direktion stehen jeder und jedem für ein Gespräch offen", erklärt er. Zudem betont er, dass die Rede von Neuner eine von ingesamt zwölf Maturareden gewesen sei, die anderen hätte alle das gute Schulklima gelobt.

Hier das Facebook-Posting:

Bildungsdirektion prüft Schule



Die HTL Wels wird mittlerweile von der Bildungsdirektion geprüft und die hatte am Mittwoch bereits einen ersten Prüfbericht der Schule vorliegen. Demnach soll es sich bei den von Thomas Neuner angesprochenen Dramen um zwei Suizide von Lehrern und zwei Versuchen von Schülern gehandelt haben. Einer hatte private Gründe, der andere war eine Messerattacke in der Aula, so Sprecher Herwig Kerschbaumer gegenüber der APA. Es wird nun weiter geprüft.

(gs)