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Nachbarin ruft Polizei, weil Feuerwehr "zu laut lösc...

Heute Redaktion
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Am Dienstagabend fand in Frauenfeld eine Feuerwehrübung statt. Ein Anwohner machte sich darüber lustig. Laut Feuerwehrlern aus der Region kein Einzelfall.

"So, bewegt ihr mal wieder euer Spielzeug..?", entgegnete ein Anwohner Dienstagabend Mitgliedern der Feuerwehr Frauenfeld in der Schweiz. Diese waren gegen 21 Uhr gerade mit einer Feuerwehrübung beschäftigt, als der Mann aus dem Wohnzimmer heraus rief. Für Feuerwehrkommandant und Stadtrat Fabrizio Hugentobler (FDP) ist eine solche Einstellung unverständlich: "Wenn wir abends extra noch für die Sicherheit der Menschen üben und man dann so etwas zu hören bekommt... Was soll ein Angehöriger der Feuerwehr da noch sagen?"

Seinem Unmut machte er in einer Facebook-Gruppe Luft. Prompt erhielt er breite Zustimmung. "Wir spielen dann mal, wenn es bei dir brennt" oder "Vielleicht hätte ihm eine kalte Dusche gut getan?", sind nur einige der Kommentare. Provokationen und Beschimpfungen sind laut Hugentobler nicht selten: "Wenn wir zum Beispiel Verkehrsumleitungen machen müssen, sind verbale Attacken und Sprüche unter der Gürtellinie fast schon Alltag."

Feuerwehr "löscht viel zu laut"

Doch gibt es auch hin und wieder Situationen, die selbst die abgehärteten Feuerwehrleute sprachlos machen: "Vor einiger Zeit hat es in einer Tiefgarage gebrannt. Wir waren schon voll mit den Löscharbeiten zu Gange, als sich plötzlich ein Anwohner beschwerte und meinte, wir löschen viel zu laut. Wir sollten das doch bitte leiser tun", schildert Hugentobler.

Im Schweizer Kanton St. Gallen hatte eine Frau wegen des "Lärms" der Feuerwehr sogar die Polizei verständigt. Laut einem Mediensprecher war es gegen 4.15 Uhr morgens und die Frau habe durch den Lärm nicht schlafen können. Dass die Feuerwehr aber vor Ort war, da gerade das Haus ihres Nachbarn in Flammen stand, schien sie kalt zu lassen.

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Freiwilligen-Arbeit kaum geschätzt

Wie ein Angehöriger der Feuerwehr gegenüber dem Schweizer Nachrichtenportal "20 Minuten" sagt, habe auch er schon einige solcher Aufreger mitbekommen. "Es kam sogar schon vor, dass Leute uns belehren wollten, wie wir unsere Arbeit zu machen haben." So sei der Crew unterstellt worden, die Arbeit nicht gewissenhaft genug ausgeführt zu haben. Daraufhin seien ihnen ungefragt Verbesserungsvorschläge präsentiert worden.

Hugentobler sieht darin ein generelles Problem: "Heutzutage wird Freiwilligen-Arbeit einfach kaum mehr geschätzt." Die meisten Menschen würden vergessen, dass viele der Feuerwehr-Angehörigen dieser Aufgabe in ihrer Freizeit nachgehen. "Und dann ist es natürlich ärgerlich, wenn man extra seine Zeit opfert, die Übungen auf den Abend legt und dann trotzdem noch gemeine Kommentare erhält", so Hugentobler.

"Mir doch egal, wer hier gerade reanimiert wird!"

Diese verursachen zwar Grant und Frust, kann man aber noch wegstecken. Anders sah die Sache etwa bei einem Rettungseinsatz in Berlin aus. Ein Kleinkind hatte in der Kindertagesstätte das Bewusstsein verloren und musste wiederbelebt werden. Weil das Einsatzfahrzeug dazu auf der Straße parken musste, zuckte ein Autofahrer komplett aus. "Mir doch egal, wer hier gerade reanimiert wird! Verpisst euch, ich muss zur Arbeit!", schrie der Mann und attackierte das Rettungsauto – "Heute.at" berichtete.

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