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Nächste Spuck-Attacke in U-Bahn: "War mir ein Vergnü...

Heute Redaktion
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Bild: WIkipedia

Die Serie von Aggressionen in Wiens U-Bahnen hält an: Gleich zwei Frauen meldeten sich nach neuen Attacken bei "Heute". Ein Opfer wurde bespuckt, eine Frau kassierte eine Watsche.

Die Serie von Aggressionen in Wiens U-Bahnen hält an: Gleich zwei Frauen meldeten sich nach neuen Attacken bei "Heute". Ein Opfer wurde bespuckt, eine Frau kassierte eine Watsche.

Dienstag, 9.20 Uhr, U1-Station Alte Donau: Die 39-jährige Valerie M. (Name geändert) wartet auf dem Weg zur Arbeit auf die U-Bahn, als ihr plötzlich ein etwa 30-jähriger Passant beim Vorbeigehen ins Gesicht spuckt. Zusatz: "Das war mir ein Vergnügen." Aus Angst vor ansteckenden Keimen ließ sich die geschockte Wissenschaftlerin im AKH untersuchen. Der Täter – er trug einen Rucksack – sprach fließend Deutsch mit ausländischem Akzent.

Szenenwechsel, etwa 15 Minuten später, U6-Station Gumpendorfer Straße: Die 32-jährige Marketingangestellte Claudia M. sitzt in der U-Bahn. Plötzlich schlägt ihr ein Fahrgast beim Verlassen des Waggons wortlos ins Gesicht. "Ich kämpfte mit den Tränen", so die fassungslose Frau im "Heute"-Gespräch. Erst reagierte keiner der Fahrgäste. "Irgendwann tröstete mich ein junger Mann."

Die Polizei wollte keine Anzeige aufnehmen, schickte sie weg. Ende Jänner berichtete "Heute" von zwei ähnlichen Fällen. Opfer: eine Politikerin und eine Bankerin. Die Wiener Linien dürfen Überwachungskamerabilder nur auf Weisung der Polizei veröffentlichen. Tipp der Öffi-Sprecher: Bei Gefahr immer die Nottaste drücken.

Weitere Opfer nach "Heute"-Bericht

Nach dem obigen Bericht über die beiden Fälle vom Dienstag haben sich weitere Opfer gemeldet: Ebenfalls am Dienstag ist eine 46-Jährige gegen 9.30 Uhr bei der U3-Station Stephansplatz von einem Unbekannten bespuckt worden. Er wollte die Dame auch schlagen. Dann beschimpfte er die erschrockene Frau auf Russisch. Sie wollte Anzeige bei der Polizei erstatten, was diese jedoch ablehnte.

Tanja C. ist meldete sich ebenfalls bei "Heute": "Ich wurde am Montag bei der U-Bahn Passage Schwedenplatz bespuckt, der ausländische Mann (ca. 30 Jahre alt) traf mich Gott sei Dank nur am Rollkragen meines Pullovers (Ziel war wohl eindeutig mein Gesicht). Als ich ihm erbost fragte was das solle, hob er unschuldig die Arme, als würde er sagen wollen: "Ich kann nichts dafür oder ist mir eben passiert". Wobei von einer unabsichtlichen Spuckattacke keine Rede sein kann, da mir der Mann zwei Meter vor seiner Spuckabsicht noch genau in die Augen sah...Ich nahms nicht persönlich, jedoch fragte ich mich was man in so einer Situation eigentlich tut??

Und am Mittwoch gegen 18.00 Uhr wurde eine weitere Frau beim Zugang zur U-Bahnstation Nestroyplatz in der Rotensterngasse/Ecke Praterstraße von einem Unbekannten beim Vorbeigehen bespuckt, bespritzt und beschimpft. Der Täter soll zwischen 160 und 170cm groß sein.

Gemeinsam mit ihrem Freund fuhr die entsetzte Frau zur Polizeistation Ausstellungsstraße, wo sie an das Bezirksgericht verwiesen wurde. Nach dem "Heute"-Bericht meldete sie sich dort telefonisch, wurde aber mit den nüchternen Worten "Wir können mit diesen Informationen nichts anfangen, weil wir nicht wissen, wer der Mann ist" abgewiesen wurde.