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Nächster Dirigent meidet Staatsoper unter Meyer

Heute Redaktion
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Was ist bloß an der Wiener Staatsoper los? Zuerst wirft Franz Welser-Möst das Handtuch als Generalmusikdirektor der Oper, nun winkt der nächste Star-Dirigent ab. Der Grund für die Arbeitsniederlegung bei beiden: Opern-Direktor Dominique Meyer.

Was ist bloß an der Wiener Staatsoper los? Zuerst wirft das Handtuch als Generalmusikdirektor der Oper, nun winkt der nächste Star-Dirigent ab. Der Grund für die Arbeitsniederlegung bei beiden: Opern-Direktor Dominique Meyer.

Franz Welser-Möst legte Anfang September sein Amt zurück, nachdem sein Vertrag erst 2012 bis 2018 verlängert wurde. Der Dirigent musste laut eigener Aussage die "Konsequenzen ziehen", weil es mit dem Direktor zu künstlerischen Differenzen gekommen war. Daraufhin standen plötzlich 34 Vorstellungen am Spielplan, denen der Dirigent fehlte. Jetzt wurden es urplötzlich noch mehr.

Einige Auftritte Welser-Mösts sind , jetzt kommt die nächste Absage an Direktor Meyer. Dirigent Bertrand de Billy winkte gleich einmal für ein paar Jahre (!) ab, wie der "Kurier" berichtete. "Das Kapitel Staatsoper ist für die Dauer der Amtszeit von Dominique Meyer für mich abgeschlossen", so der Franzose, der im März nach Unstimmigkeiten mit der Direktion das Dirigat der "Lohengrin"-Neuproduktion zurückgelegt hatte.

Billy: "Unehrlichkeit und Illoyalität"

Er sei der Staatsoper gegenüber "immer loyal" gewesen, bekräftigt De Billy. Allerdings sei er zuletzt "mit Unehrlichkeit und Illoyalität konfrontiert" gewesen. Deshalb habe er entschieden: "unter diesen Voraussetzungen" die Arbeit nicht mehr fortzusetzen." De Billy war nach der "Lohengrin"-Absage wieder an die Oper zurückgekehrt. Dann informierte man ihn jedoch im Juli, dass er zwar im Repertoire dirigieren könne, was er wolle, "aber die bereits fix abgesprochenen Neuproduktionen nicht", sagt der Dirigent: "Mir war klar: Es hat für mich unter diesen Umständen an diesem Haus keinen Sinn mehr." Deshalb tat er es Welser-Möst gleich und ging. Aber: "Meine Entscheidung ist schon lange vor dem Bekanntwerden seines Rückzugs gefallen."

Meyer kontert: "Brauche Partner, die loyal sind"

Er habe alle vorgesehenen Vorstellungen für die nächsten Jahre abgesagt, darunter vier "Fledermaus"-Vorstellungen in dieser Saison (für die Patrick Lange einspringt), in der kommenden Saison "Manon" mit Diana Damrau und "Lohengrin", in der Folge "Fidelio" und einiges andere. Meyer bedauert im "Kurier" diese Absag. Meinte jedoch, er brauche "Partner, die hundertprozentig loyal sind": "Wenn ich drei, vier Jahre vorher eine Neuproduktion plane, muss ich wissen, dass die Abmachung hält. Das Vertrauen hatte ich nicht mehr."

APA/red.