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Nächster General stolpert über den CIA-Sex-Skandal

Heute Redaktion
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Bild: Mohammad Ismail / Reuters

Der Sexskandal um den zurückgetretene CIA-Chef David Petraeus weitet sich aus: Das Pentagon ermittelt nun gegen den Kommandanten der Afghanistan-Schutztruppe ISAF, US-General John Allen. Das trifft auch die NATO: Allen sollte ihr Oberkommandierender in Europa werden.

  weitet sich aus: Das Pentagon ermittelt nun gegen den Kommandanten der Afghanistan-Schutztruppe ISAF, US-General John Allen. Das trifft auch die NATO: Allen sollte ihr Oberkommandierender in Europa werden.

Medienberichten zufolge soll Allen potenziell "unangebrachte" E-Mails an eine Freundin der Familie Petraeus, Jill Kelley, geschickt haben. Darauf ist er mit nacktem Oberkörper zu sehen. Seine Nominierung zum neuen NATO-Oberkommandanten Europa solle deshalb verschoben werden, sagte US-Verteidigungsminister Leon Panetta in einer Mitteilung. Erst müssten die Vorwürfe geklärt werden, sagte Panetta. US-Präsident Barack Obama habe dem zugestimmt.

Der US-Senat sollte in einer Anhörung an diesem Donnerstag Allen für das neue Amt bestätigen. Eigentlich sollte er den neuen Führungsposten Anfang des kommenden Jahres übernehmen. Bereits Mitte Oktober hatten die NATO-Verteidigungsminister Allan als Nachfolger von US-Admiral James Stavridis bestimmt. ISAF-Kommandeur werde Allen vorerst bleiben, sagte Panetta. Er bat aber darum, dass die Nominierung seines bereits bestimmten Nachfolgers, US-General Joseph Dunford, schnell voranschreite.

Bis zu 30.000 Seiten geprüft

Am Montag hatte Panetta im Pentagon Ermittlungen gegen Allen eingeleitet. Dabei würden 20.000 bis 30.000 Seiten Dokumente geprüft, berichtete CNN. Am Sonntag hatte das FBI den Fall an das US-Verteidigungsministerium weitergegeben.

CIA-Chef David Petraeus hatte am Freitag seinen Posten als CIA-Chef geräumt, nachdem bei FBI-Ermittlungen seine außereheliche Affäre mit seiner Biografin Paula Broadwell aufgeflogen war. Wie die "Washington Post" am Dienstag unter Berufung auf Petraeus nahestehende Personen berichtete, wollte dieser seinen Posten eigentlich behalten. Er habe sich erst zurückgezogen, als klar wurde, dass seine Affäre öffentlich werden würde.

"Er hatte nicht vor zurückzutreten"

Auch nachdem er dem FBI die Affäre gestand, habe Petraeus geplant, CIA-Chef zu bleiben. "Er hatte nicht vor zurückzutreten", sagte der pensionierte US-Oberst Peter Mansoor dem Blatt. "Aber als er wusste, dass es in die Öffentlichkeit kommen würde, dachte er, ein Rücktritt sei das Richtige." Aufgeflogen war die Affäre, nachdem Jill Kelley sich hilfesuchend an das FBI gewandt hatte. Sie soll Droh-E-Mails von der ehemaligen Geliebten von Petraeus erhalten haben. Broadwell hatte in Kelley eine Nebenbuhlerin gesehen. Am Montagabend hatten FBI-Beamte das Haus der Ex-Geliebten durchsucht.

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