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Nächster Polizist für Verfolgungsjagd gestraft

Heute Redaktion
13.09.2021, 18:07

Bei der Verfolgung eines Motorradfahrers wurde ein Polizist im Ortsgebiet mit überhöhter Geschwindigkeit geblitzt. Das kam den Beamten teurer zu stehen als den eigentlichen Temposünder.

Die Region Genf ist offenbar für die Schweizer Polizei ein hartes Pflaster. Allerdings nicht wegen gewalttätiger Verbrecherbanden, sondern wegen der Strenge des Gesetzes, das sie zu schützen geschworen haben.

Wenige Wochen nachdem ein Polizist aus Genf wegen einer "zu schnellen" Verfolgungsjagd verurteilt wurde – "Heute" berichtete, traf jetzt einen seiner Kollegen ein ähnliches Urteil.

Der Beamte hatte im April 2017 einen Motorradfahrer in der Gemeinde Renens, Kantons Waadt, verfolgt. Dieser war auf der Busspur an einer Autokolonne vorbeigefahren. Um den Zweiradfahrer einzuholen, beschleunigte der Polizist und wurde mit 81 km/h in einer 50er-Zone geblitzt – er fuhr also 31 Kilometer pro Stunde zu schnell.

Strafe für Polizist fünfmal höher

Kameraaufnahmen belegen, dass der Polizist rund 200 Meter lang hinter dem Motorrad fuhr und beide dabei eine Kolonne von Autos inklusive einem Ambulanzfahrzeug rechts überholten. Für das Fahren auf der Busspur und somit das Missachten der Verkehrsregeln erhielt der Motorradfahrer ein Bußgeld von 140 Euro.

Den Polizisten kam das Manöver noch teurer zu stehen. Wie ein Gericht entschied, war die Verfolgungsjagd in diesem Augenblick unverhältnismäßig und gefährlich. Selbst der Polizist gab im Nachhinein zu, dass der Motorradfahrer keine große Gefahr für den Verkehr dargestellt habe. Daher muss der Beamte nun rund 440 Euro Strafe zahlen und auch für die Verfahrenskosten in Höhe von 265 Euro aufkommen.

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(red/20 Minuten)

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