Wirtschaft

Wie Mitarbeiter "freiwillig" am Wochenende arbeiten

Ein Pongauer Produktionsbetrieb hat begonnen, den rund 400 Mitarbeitern Verträge vorzulegen, die sich um Wochenend- und Feiertagsarbeit drehen.

Heute Redaktion
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"Vereinbarung zur Wochenend- und Feiertagsarbeit" nennen sich die Blankoverträge, die derzeit mit einem Teil der Belegschaft des Betriebs abgeschlossen werden, berichtet "Der Standard". Das neue Arbeitsruhegesetz ermöglicht es, dass vermehrt Wochenend- und Feiertagsdienste geleistet werden können. Dass dies "freiwillig" geschieht, wie es das Gesetz vorsieht, soll offenbar durch eine Unterschrift am Vertrag sichergestellt werden.

Bisher waren solche Vereinbarungen nur über eine Vereinbarung zwischen Betrieb und Betriebsrat möglich, nun sind diese – ebenso wie die Einforderungen beim Zwölfstundentag – über Einzelvereinbarungen mit den Mitarbeitern möglich. Eigentlich müssen diese Vereinbarungen genau benennen, warum die Wochenend- und Feiertagsdienste nötig seien – etwa bei Produktionsspitzen. Dies sei allerdings bei den Verträgen im Pongauer Betrieb nicht der Fall.

"Es handelt sich somit um eine Blankovollmacht für vier zusätzliche Wochenendschichten pro Mitarbeiter", wird ein Gewerkschaftsvertreter vom "Standard" zitiert. Die Unterschrift würde demnach vom Betrieb so gesehen werden, dass sich Mitarbeiter dauerhaft bereit erklären würden, an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten. Und wird nicht "freiwillig" unterschrieben, fürchtet die Gewerkschaft, dass ein Betroffener nicht lange seinen Job behalte. Die Gewerkschaft will nun die Firma auffordern, die Verträge zurückzuziehen.

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... und wer noch länger arbeiten muss als wir:

(red)