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Nächtliche Marathon-Einigung zum Klimaschutz

An der Klimakonferenz der UNO in Bonn konnten eine Reihe von wichtigen Beschlüssen verabschiedet werden. Nach stundenlangen Verzögerungen.

Heute Redaktion
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Einigung nach stundenlangen Verhandlungen an Klimakonferenz: Verkehr in Moskau.
Einigung nach stundenlangen Verhandlungen an Klimakonferenz: Verkehr in Moskau.
Bild: Reuters

Nach dem Ausräumen des letzten Hauptstreitpunktes hat die UNO-Klimakonferenz in Bonn eine Reihe von wichtigen Beschlüssen verabschiedet. Wie der Konferenz-Präsident, Fidschis Regierungschef Frank Bainirama, am Samstagmorgen verkündete, einigten sich die Delegationen aus fast 200 Ländern auf eine Regelung für eine Fortführung des Anpassungsfonds, welcher der Bewältigung der Folgen des Klimawandels in armen Ländern dient.

Wie es von Beobachtern am Samstag hieß, war nach stundenlangen Verhandlungen eine Einigung erzielt worden, die den Weg dafür ebnet, dass der im Rahmen des Kyoto-Protokolls eingerichtete Anpassungsfonds künftig auch unter dem Pariser Klimaabkommen gilt. Die im Konferenzplenum verkündete Einigung wurde mit Applaus begrüßt.

Stundenlange Verzögerung

Wegen der Unstimmigkeiten über den Anpassungsfonds war die abschließende Plenumssitzung immer wieder unterbrochen worden. Dies führte zu einer stundenlangen Verzögerung des Konferenzabschlusses.

Das Plenum der UNO-Klimakonferenz in Bonn fasste nun überdies einen Beschluss, um die weltweiten Klimaschutzbemühungen schon vor dem Jahr 2020 unter die Lupe zu nehmen. Die Delegierten beschlossen dazu den Beginn des sogenannten Talanoa-Dialogs im Januar 2018.

Talanoa-Dialog

"Talanoa" ist ein verbreitetes Konzept auf den Fidschi-Inseln und bezeichnet einen alle Betroffenen umfassenden transparenten Austausch, der Lösungen zum Wohle aller hervorbringen soll. Der Talanoa-Dialog soll die Überprüfung der Gesamtwirkung der Klimaschutzbeiträge aller Länder im Rahmen des Pariser Abkommens vorbereiten. Bei der nächsten UNO-Klimakonferenz Ende 2018 im polnischen Kattowitz soll auf dieser Grundlage dann über eine Steigerung der Klimaschutzanstrengungen beraten werden.

Auch der Beschluss des Talanoa-Dialogs war den Entwicklungsländern besonders wichtig. Sie wollen die Klimaschutzbemühungen vor dem Jahr 2020 weit oben auf der Agenda stehen haben, damit nicht weitere Zeit in dem Bemühen verloren geht, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. (chk/afp)

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