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Nachwuchsboxer (17) bei Streit um Partylärm erstochen

Tiefe Trauer im sächsischen Wurzen um den 17-jährigen Cedric W.: Der junge Sportler war in einem Streit rund um Ruhestörung von seinem Kontrahenten erstochen worden. 

Roman Palman
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    An dieser Stelle in der deutschen Stadt Wurzen wurde Cedric W. (17) die tödliche Verletzung zugefügt.
    An dieser Stelle in der deutschen Stadt Wurzen wurde Cedric W. (17) die tödliche Verletzung zugefügt.
    picturedesk.com/dpa/Sören Müller

    Der Tatort ist mit den Blumen und Grabkerzen zahlreicher Trauernder geschmückt, viel zu früh war Cedric W. (17) aus dem Leben gerissen worden. Der Schock unter den Bewohnern von Wurzen nahe Leipzig im deutschen Bundesland Sachsen sitzt tief.

    Die Bluttat passierte in der Nacht auf Freitag. Wie deutsche Medien berichten, soll der 21 Jahre alte Tatverdächtige zusammen mit Bekannten im Vorgarten seines Hauses den Vatertag – in Deutschland zu Christi Himmelfahrt – lautstark gefeiert haben. Bis nach Mitternacht soll die Gesellschaft noch weiter gelärmt haben. 

    Cedric verstarb im Krankenhaus

    Was dann passierte, ist noch Gegenstand weiterer Ermittlungen. Das Nachrichtenportal "Tag24" berichtet, dass sich Cedric W., der mit einem gleichaltrigen Freund unterwegs war, über die Ruhestörung bei den Feiernden beschwert habe. Daraufhin sei es zu einem heftigen Streit gekommen, der ein blutiges Ende nahm. Der 21-Jährige soll demnach ein Messer gezogen und seinem jüngeren Kontrahenten in die Brust gerammt haben. 

    Cedric W. konnte zwar noch reanimiert werden, verstarb jedoch nur Stunden später in einem Krankenhaus. Der 21-Jährige sitzt nun wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft, wie Andreas Ricken, Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig, bestätigte. Ein zweiter Verdächtiger wurde vorläufig festgenommen, sei aber mangels Haftgrund bereits am Freitag wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Es werde aber weiterhin wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

    "Früher ging es fairer zu"

    Cedrics Trainer beim Polizeisportverein ist, wie viele andere im Ort, immer noch von der tödlichen Attacke entsetzt. "Ich bin erschüttert, aber heute scheint es üblich zu sein, dass immer gleich ein Messer gezogen wird", klagt Horst Kästner (82) gegenüber dem Portal "Tag24". Früher, sei es "fairer" zugegangen, so der PSV-Trainer weiter. Es habe zwar auch Schlägereien gegeben, aber danach hätte man wieder "zusammen ein Bier getrunken".