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Nacktprotest: Welterbe soll um 98% verkleinert werden

Heute Redaktion
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Bild: Alliance For Nature

Zugunsten des umstrittenen Projektes Semmering-Basistunnel neu soll das 8.861 Hektar große Welterbe-Gebiet Semmeringbahn mit umgebender Landschaft auf 156 Hektar minimiert werden, kritisiert die landschaftsschutzorganisation "Alliance For Nature" und protestiert auf sexy Art.

Zugunsten des umstrittenen Projektes soll das 8.861 Hektar große Welterbe-Gebiet „Semmeringbahn mit umgebender Landschaft“ auf 156 Hektar minimiert werden, kritisiert die landschaftsschutzorganisation "Alliance For Nature" und protestiert auf sexy Art.

Die Landschaft sei Teil des Welterbes, ruft Christian Schuhböck, „Alliance For Nature“-Generalsekretär, in Erinnerung. „Bei der Realisierung des Projekts "Basistunnel" wäre eine Verkleinerung um mehr als 98 Prozent vorgesehen. Das käme einer Demontage dieses Weltkulturerbes gleich“, so Schuhböck weiter.

Hintergrund: Bei einer Unverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Tunnel wurde die umgebende Landschaft nicht einbezogen, erklärt Schuhböck im Gespräch mit Heute.at. "Damit versucht die Republik Österreich, die UNESCO, die für das Weltkulturerbe verantwortlich ist, auszutricksen, und zu umgehen." Und Schuhböck weiter: "Bei dem Bau geht es auch um 38 Mio Liter Wasser. Offiziell wird sogar eine Beeinträchtigung zugestanden. Aber das Kulturministerium leistet dem Verkehrsministerium hier Schützenhilfe."

Entscheidung im Frühsommer

Offiziell wurde der Semmering bereits auf die Liste der bedrohten Kulturerbe   das Welterbe Semmeringbahn als "Heritage at Risk" eingestuft.

In den nächsten Monaten werde sich die Situation zuspitzen, meint Schuhböck: Im ersten Halbjahr wird das Gericht prüfen, ob der Bau des Tunnels zulässig ist. Eine Erkenntnis wird für Frühsommer erwartet. Er appelliert an die Republik, dieses "weltweite Kulturerbe mit weltweiter Vorbildwirkung nicht zugunsten des umstrittenen Projekts Semmering Basistunnel aufs Spiel zu setzen".