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"Ich habe noch nie solche Schmerzen gespürt"

Der Akku seiner E-Zigarette explodierte im Hosensack. Für Nader Harb eine qualvolle Erfahrung. Nun klagt er gegen den Hersteller.
Heute Redaktion
13.09.2021, 16:33

"Ich habe mich an Maschinen geschnitten, ich wurde von einem Auto überfahren, aber noch nie zuvor habe ich solche Schmerzen erlebt", sagt Nader Harb aus dem US-Bundestaat Ohio. Dem Metzger explodierte eine E-Zigarette im Hosensack. Er erlitt bei dem Vorfall laut dem Portal Mirror.co.uk Verbrennungen dritten Grades an seinem rechten Oberschenkel.

In der E-Zigarette steckte eine Batterie der Firma LG Chem. Harb will den südkoreanischen Konzern nun verklagen, wie sein Anwalt mitteilte. Dass solche E-Tschick ein gefährliches Laster sein können, zeigen Dutzende Vorfälle in der Vergangenheit.

"Jeans sind mit meiner Haut verschmolzen"

So explodierte Anfang 2016 in Köln die Batterie einer E-Zigarette, während der Nutzer daran zog. Durch die Wucht der Detonation verlor er acht Zähne. Ein 16-jähriger Kanadier erlitt ebenfalls Anfang 2016 bei einem ähnlichen Vorfall Verbrennungen im Rachenraum, an der Zunge und im Gesicht. Zudem verlor er ebenfalls zwei Zähne. Anfang 2017 hat der Amerikaner Andrew Hall sogar sieben Zähne verloren. Die Explosion des Batterie war offenbar so heftig, dass dabei auch ein Waschbecken zertrümmert wurde.

Auch in Österreich gingen schon Akkus von E-Tschick in Flammen auf. Eine solche schmerzhafte Erfahrung musste im Oktober vergangenen Jahres auch ein junger Tiroler machen. Ohne Vorwarnung explodierte das Gerät in seiner Hosentasche. "Sie ist überhaupt nicht heiß geworden oder so etwas. Einfach in die Luft gegangen", erinnerte sich der 21-Jährige aus Telfs: "Die Jeans sind mit meiner Haut verschmolzen".

Splitter im Kopf

Mehrere Unfälle mit E-Zigaretten endeten tödlich. In Florida wurde im Mai 2018 ein 38-jähriger Mann tot in seiner Wohnung gefunden. Die Leiche wies eine Wunde an der Oberlippe und zwei kleine Splitter im Kopf auf. Wie der Autopsiebericht später zeigte, ist der Amerikaner durch die Explosion seiner E-Zigarette gestorben. Für solch "dramatische Fehlleistungen" seien entweder eine Überladung oder ein Kurzschluss der Batterie verantwortlich, sagte damals ein Experte gegenüber CNN. Erst im Februar diesen Jahres kam es in Texas ebenfalls zu einem tödlichen Unglück. Ein 24-Jähriger starb, nachdem ihm bei der Explosion eines Vaporizers die Halsschlagader durchtrennt wurde.

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(tob/rcp)

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