Wirtschaft
Serbische Airline ist konkursreif
Berichten lokaler Medien zufolge verzeichnet Air Serbia heuer wohl einen Verlust von 60-70 Millionen Euro. Die serbische Fluglinie ist konkursreif.
Serbiens teilstaatliche Fluglinie Air Serbia ist konkursreif. So lautet die Einschätzung von dem Präsident des serbischen Fiskalrats, Pavle Petrovic. "Die akkumulierten Verluste haben das Firmenkapital aufgefressen, dies bedeutet, dass die Voraussetzungen für einen Konkurs erfüllt sind", sagte Petrovic zum regierungskritischen Wochenmagazin "NIN" laut Bericht von Donnerstag.
Zwischen 2015 und 2019 habe Air Serbia im Schnitt jährlich Verluste in der Höhe von 20 Millionen Euro erwirtschaftet, sofern man die staatlichen Zuschüsse nicht berücksichtigt, so Petrovic. In diesem Jahr würden dem Unternehmen sogar zwischen 60 und 70 Millionen Euro fehlen. Doch Petrovic sieht nicht die Coronavirus-Krise als direkte Ursache für die schwierige Lage der Fluglinie. Die Pandemie habe sie lediglich klarer an den Tag gelegt, ist er überzeugt.
Hat man auch die Kreditverpflichtungen der Firma vor Augen, so wird Air Serbia Petrovic zufolge im kommenden Jahr 200 Millionen Euro brauchen, um überhaupt überleben zu können.
Staatliche Hilfen
Das Verkehrsministerium hatte im Mai darüber informiert, dass die Regierung verschiedene Formen von Hilfe für die Luftfahrtgesellschaft in Erwägung ziehen würde. Sogar eine Aufstockung des Staatsanteils an der teilstaatlichen Fluglinie wäre demnach möglich gewesen, hieß es.
Air Serbia befindet sich zu 51 Prozent im Besitz des Staats. Die restlichen 49 Prozent gehören seit 2013 der Etihad, der Fluglinie der Vereinigen Arabischen Emirate.