Nächste Demo – Pflegekräfte gehen in Tirol protestieren

Die Corona-Pandemie hat einen massiven Notstand in der Pflege offenbart. Fehlende Reformen haben dafür gesorgt, dass die Situation in diesem Bereich massiv angespannt ist. In Tirol hat sich nun der Unmut von Pflegekräften in Protesten widergespiegelt, dort sind bereits in einigen Kliniken Stationen geschlossen, da die Omikron-Welle weiter ihr Unwesen treibt. 

Betriebsrat organisiert Demo

Vom Betriebsrat der Tirol Kliniken heißt es, dass die Verbesserungsvorschläge und Appelle für Erleichterungen stets verhallten. Pflegerinnen und Pfleger und ihre Interessensvertreter sind demnach zu Protestzwecken auf die Straße gegangen. 

"ORF Tirol" hat mit Birgit Seidl gesprochen, die seit 30 Jahren im Pflegebereich tätig ist. Sie meint, die Politik habe nichts unternommen, um die schwierige Lage für Pflegekräfte zu verbessen, stattdessen habe man weggeschaut und die Probleme ignoriert. Nach den anstrengenden letzten Monaten und Jahren sei mittlerweile die "Luft einfach heraußen". Es gebe Überstunden ohne Ende, die nicht mehr abgebaut werden könnten, „wir brauchen jetzt einfach einmal Perspektiven“.

Mittlerweile würde man händeringend um neues Personal kämpfen, da sowohl durch die Pandemie viele Pflegekräfte ausfallen würden, aber auch viele der "Babyboomer-Generation" mittlerweile in Pension gehen würden. Der Druck auf die Politik soll nun verstärkt werden. 

Man müsse nun endlich eine Pflegereform umsetzen. Es brauche adäquate Arbeitsbedingungen, zeitgemäße Personalbedarfs-Berechnungen, interessante Ausbildungsbedingungen und Stationen, wo die Auszubildenden nicht als volle Arbeitskraft eingesetzt seien. Auch faire Bezahlung sei für Seidl ein großes Thema.