"Primatech" aus St. Marienkirchen bei Schärding wurde bereits im Jahr 2006 gegründet. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren insbesondere mit der Produktion von Bioheizkesseln beschäftigt.
"Das lief laut Schuldnerin vorerst gut. So konnte im Jahr 2022 noch ein Bilanzgewinn von rund 1,42 Millionen Euro erwirtschaftet werden", berichtete der Kreditschutzverband KSV1870 am Mittwoch.
Aber: "Durch ein plötzliches politisches Umdenken in Deutschland, wonach die Biomasse nicht mehr als CO2-neutral gewertet wird und dadurch nicht mehr förderungswürdig erscheint, sei es zu einem erheblichen Umsatz- und Ertragseinbruch gekommen". Folge: Namhafte Bioheizkessel-Hersteller hätten daraufhin ihre Rahmenverträge gekündigt bzw. Vorbestellungen zurückgezogen, so das Unternehmen.
Man schwenkte um, veränderte sich. Neues Ziel: Das Verkleiden von Wärmepumpen für große Hersteller. "Die Verluste aus dem plötzlichen Umsatzeinbruch bei der Bioheizkessel-Produktion konnten aber nicht mehr aufgefangen werden", so der KSV.
Schon seit Monaten wurde sie erwartet, nun dürfte die Herbst-Pleitewelle da sein. Zahlreiche Unternehmen müssen sich geschlagen geben. Die Gründe sind meist: Folgen der Corona-Pandemie, einbrechende Nachfrage wegen der Teuerung und die Krise allgemein.
Im Insolvenzantrag bietet die Firma den 187 betroffenen Gläubigern eine 20-prozentige Sanierungsplan-Quote, die durch die Unternehmensfortführung und den Verkauf einer teuren Maschine finanziert werden soll.
"Die vom Insolvenzgericht bestimmten Verwalter werden jetzt zu prüfen haben, ob die von der Schuldnerin beabsichtigte Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist", so Alexander Meinschad vom KSV1870.
48 Dienstnehmer sind laut KSV von der Insolvenz betroffen, sie müssen jetzt um ihre Jobs zittern.