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Nächster Corona-Ausbruch in Schlachthof

Nach dem Skandal in Gütersloh ist nun offenbar auch ein Schlachthof im Norddeutschen Wildeshausen betroffen.

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    Der Ausbruch ereignete sich in einem Schlachthof des Geflügelverarbeiters Wiesenhof.
    Der Ausbruch ereignete sich in einem Schlachthof des Geflügelverarbeiters Wiesenhof.
    istock/ Symbolbild

    Nach dem Ausbruch der Coronavirus-Infektionen unter Mitarbeitern eines Schlachthofes vom Fleischverarbeiter Tönnies in Nordrhein-Westfalen ist nun auch ein Betrieb der für die Marke Wiesenhof bekannten PHW-Gruppe betroffen.

    Wie der Landkreis Oldenburg am Dienstag mitteilte, habe es beim Test von 50 Personen aus dem Betrieb im niedersächsischen Wildeshausen bei insgesamt 23 ein positives Ergebnis gegeben.

    Das Unternehmen Geestland Putenspezialitäten (GPS), das den Schlachthof führt, kündigte daraufhin umgehend an, dass nun alle 1.100 Mitarbeiter auf Covid-19 getestet werden sollen. Die Ergebnisse der Tests sollten bis Freitag vorliegen.

    "Schreckliches Ergebnis"

    "Dies ist ein erschreckendes Ergebnis. "Wir werden nun entschlossen und zielgerichtet mit dem Unternehmen Maßnahmen durchführen, um die Verbreitung des Virus möglichst einzudämmen und die Ursachen entsprechend aufarbeiten", sagte Landrat Carsten Harings mit Blick auf die 23 Erkrankungen.

    Die 23 erkrankten Mitarbeiter leben in privaten Unterkünften, dies haben GPS-Daten ergeben. Alle Betroffenen hätten einen Werkvertrag, heißt es weiter.

    Die Fleisch-Branche steht seit längerem wegen der Arbeitsbedingungen in der Kritik. Die deutsche Regierung will Werkverträge in Fleischfabriken verbieten. Demnach sollen nur noch Mitarbeiter des eigenen Betriebes Tiere schlachten und das Fleisch verarbeiten.

    Kritiker machen die in der Fleischindustrie verbreiteten Sammelunterkünfte für Arbeiter, die häufig aus Rumänien, Bulgarien oder Polen kommen, sowie schlechte Hygienestandards für die rasante Ausbreitung des Virus in der Branche verantwortlich.

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