Coronavirus

Nächster Experte empfiehlt in ZiB2, Tirol zu isolieren

Impfstoffforscher Florian Krammer erklärte in der ZiB2 wie gefährlich die sich immer weiter ausbreitenden Corona-Mutationen wirklich sind. 

Roman Palman
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Impfstoffexperte Florian Krammer in der "ZiB2"
Impfstoffexperte Florian Krammer in der "ZiB2"
Screenshot ORF

Per Teleschaltung war am Mittwochabend der österreichische Virologe Florian Krammer, er arbeitet im Mount Sinai Hospital in New York, zu Gast im ZiB2-Studio. 

Der Experte schildert, dass es neben dem Wildtyp aktuell drei vorherrschende Mutationen – die britische, die südafrikanische und die brasilianische – gebe. Bei der derzeit bekanntesten, etwas infektiösere Mutante aus Großbritannien müsse man sich  bezüglich der Wirksamkeit der Impfstoffe kaum Sorgen machen.

Quarantäne für Tirol "vernünftig"

Ganz anders die Situation aber bei den beiden anderen Mutationen: Hier habe man jetzt Bedenken punkto Impfstoff-Effizienz, weil diese Virus-Varianten sich damit nicht so gut neutralisieren lassen. "Es wird nach wie vor gute Effizienz geben, aber vielleicht dann nicht 95 oder 90 Prozent, sondern darunter", so Krammer. 

Die Südafrika-Variante hat in Tirol bereits einen umfassenden, aber noch regional begrenzten Cluster gebildet. Virologin Dorothee von Laer empfahl daher nun sogar das Land für einen Monat abzusondern. Diesen Vorschlag hält auch Krammer "für vernünftig": "Wenn man die Ausbreitung noch einbremsen kann, dann sollte man alles versuchen, das zu machen". Die Frage sei nun, wie weit sich die Mutation schon verbreitet hatte.

Für Österreich sei die Südafrika-Mutante derzeit das größte Problem, erklärt der Experte. "Bei der britischen Variante sehe ich jetzt nicht so das große Problem. Die ist eh schon überall."

"Auf jeden Fall impfen lassen"

Moderator Armin Wolf hakte noch einmal zur Impfung nach: "Die Impfung mit den bisher vorhandenen Impfstoffen wird nicht sinnlos, wenn sich diese Virus-Varianten jetzt mehr ausbreiten?"

"Nein, absolut nicht", antwortete der Virologe bestimmt. Die alte Variante sei immer noch im Umlauf und auch gegen die neuen Varianten sei der Impfstoff wirksam. "Man sollte sich auf jeden Fall impfen lassen und man sollte die Impfkampagnen auf jeden Fall weiterführen."

Auch das unter Beschuss geratene AstraZeneca-Vakzin hätte immer noch eine Effizienz von etwa 60 Prozent gegen symptomatische Erkrankungen. "Das ist gut. Das ist viel besser als nicht geimpft zu sein", konstatiert der Mediziner.

Sputnik V

Und was ist mit dem russischen Impfstoff Sputnik V? Eine Zulassung in Europa hänge ganz an der Zulassungsempfehlung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA. Die nach einer Prüfung der Daten entscheiden müsse. "Die Strategie [hinter dem Vakzin] an sich ist nicht schlecht, aber [die Hersteller] haben ein Kommunikationsproblem gehabt am Anfang", so Krammer weiter.

Die schnelle Zulassung noch während den klinischen Studien habe sehr viel Misstrauen geweckt. Dieses sei jetzt nur noch sehr schwer auszuräumen. "Die Daten, die aus der Phase 3 kommen, schauen gut aus". Grundsätzlich spräche nach Meinung des Experten demnach nichts gegen eine Zulassung.

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