Zu wenige Ärzte

Nächster Ort hat nun einfach keinen Kassen-Arzt mehr

Der Ärztemangel hat für viele Menschen direkte Auswirkungen. So zum Beispiel in Oberösterreich. Dort hat jetzt die nächste Ortschaft keinen Arzt mehr.

Oberösterreich Heute
Nächster Ort hat nun einfach keinen Kassen-Arzt mehr
In immer mehr Ortschaften gibt es keinen Kassenarzt mehr.
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Im Innviertel in der Ortschaft Kopfing (knapp 2.000 Einwohner) gibt es mit Jahresbeginn keinen Kassen-Hausarzt mehr. Der bisherige Doktor schließt seine Kassenpraxis und wird zu einem Wahlarzt. Folge: Zahlreiche Bewohner müssen sich einen neuen Hausarzt suchen. Das ist aber aufgrund des Ärztemangels nicht so einfach. "Wir nehmen niemanden mehr", heißt es oft. Aufnahmestopps sind zur Regel geworden. Auch eine Apotheke wird es dann nicht mehr im Ort geben. Die Suche nach Lösungen läuft.

Die OÖ-Ärztekammer glaubt, dass die Gesundheitsreform die Probleme verursacht: "Die Attraktivität des Kassenvertrags ist der entscheidende Faktor bei diesem Thema. Die Querelen im Rahmen der Gesundheitsreform haben definitiv nicht dazu beigetragen, das Interesse an Kassenverträgen zu stärken", wird Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer OÖ, in den "OÖN" zitiert.

Suche sogar schon in Bayern

In Freinberg bei Schärding sucht man seit zwei Jahren nach einem Kassenarzt. Bisher vergebens. Bürgermeister Christian Graf in den "OÖN" dazu: "Die Stelle ist schon lange ausgeschrieben. Auf Bewerber warten wir jedoch vergeblich. Eine unbefriedigende Situation". Er sucht nun sogar schon in Bayern nach einem passenden Arzt, aber auch das ist schwierig, Deutschland kämpfe genauso gegen den Ärztemangel.

Dass auch in Wien Ärztemangel herrscht, ist ebenfalls längst kein Geheimnis mehr – neue Zahlen im Herbst zeigten das ganze Ausmaß. Wie die "Kronen Zeitung" berichtete, sollen seit dem Jahr 2021 bereits 26 Anästhesisten der Klinik Favoriten den Rücken gekehrt haben – bei einer Station mit 36 Dienstposten. Davon verabschiedeten sich 12 in die Pension, 14 wechselten den Dienstort und sollen bei anderen Trägern als dem Wiener Gesundheitsverbund angefangen haben.

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