Insolvenz

Nächstes beliebtes Gasthaus in Wien muss zusperren

Ein Oberlaaer Gastronomiebetrieb musste nach einem äußerst unglücklichen Zubau nun ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung anmelden. 

Newsdesk Heute
Nächstes beliebtes Gasthaus in Wien muss zusperren
Beliebter Wirt ist zahlungsunfähig in Wien. (Archivfoto)
Getty Images

Der Oberlaaer Dorf-Wirt, der 1895 erbaut und seit 48 Jahren von der Familie Mötzl geführt wurde, musste nun am Handelsgericht in Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung einbringen.

Der beliebte Familienbetrieb war für seine regionale, gutbürgerliche Küche bekannt und genoss viele Stammgäste.

Covid-Maßnahmen verhinderten finanziellen Ausgleich

Im Jahr 2016 ließen die Eigentümer Zubau- und Sanierungsarbeiten von 1,2 Millionen Euro durchführen. Den Zeitpunkt dafür hätte man leider nicht ungünstiger wählen können, da nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie ein behördliches Betretungsverbot verordnet wurde.

Somit blieben wichtige Einnahmen aus, um die vorgenommenen Arbeiten am Gasthaus zu bezahlen. Das umsatzschwache Jahr 2023 und steigende Kreditzinsen aufgrund von Leitzinsanpassungen der europäischen Notenbank waren dann zu viel.

Die Verbindlichkeiten stiegen rasant an – die Insolvenzantragstellung war die letzte Konsequenz. Es ist aber dennoch geplant, das Unternehmen fortzuführen. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30 % zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme angeboten.

Günther Moser vom Österreichischen Verband Creditreform berichtet, dass rund 60 Gläubiger und 13 Dienstnehmer von der Oberlaaer Dorf-Wirt Gastronomiebetriebs GmbH & Co KG nicht bezahlt werden konnten. Die Passiva betragen rund 1,4 Mio. €.

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    Getty Images, Ostfilm

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 1895 erbautes Gasthaus in Oberlaa, das für seine regionale Küche bekannt war und viele Stammkunden hatte, musste aufgrund von Covid-Maßnahmen und einem unglücklichen Zeitpunkt für Umbauarbeiten ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung einleiten
    • Trotz steigender Verbindlichkeiten ist die Fortführung des Betriebs geplant, und den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 30% innerhalb von 2 Jahren angeboten
    red
    Akt.