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Nagelbombe: 12-Jähriger wird nicht angeklagt!

Heute Redaktion
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Jener 12-jährige Deutsch-Iraker, der versucht haben soll, einen Sprengsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen zu zünden, wird nicht angeklagt. Er ist - egal wie schwer das Verbrechen ist - schlichtweg zu jung und damit ein strafunmündiges Kind.

Jener 12-jährige Deutsch-Iraker, der versucht haben soll, einen zu zünden, wird nicht angeklagt. Er ist - egal wie schwer das Verbrechen ist - schlichtweg zu jung und damit ein strafunmündiges Kind.

Der leitende Oberstaatsanwalt kann in diesem Fall nicht ermitteln und keine Anklage erheben, obwohl es noch Freitagfrüh hieß, dass ein Verfahren eingeleitet wurde.

Nach einer sehr kurzen Pressekonferenz am Freitagnachmittag steht fest: Das Verfahren gilt als abgeschlossen und es wurde abgelehnt, ein Ermittlungsverfahren gegen das Kind einzuleiten. Der Bursche ist jetzt ein Fall für das Jugendamt in Ludwigshafen. Möglich ist jedoch, dass sich noch der deutsche Generalbundesanwalt in Karlsruhe einschaltet.

Kinder als "Terroristen"

Fragen der Journalisten waren bei der Pressekonferenz nicht zugelassen. Der Fall wurde an die Bundesanwaltschaft übergeben und die gibt vorerst keine weiteren Informationen preis. Die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse verkündete, dass der 12-Jährige "an einem sicheren Ort" sei und keine Gefahr mehr von ihm ausgehe.

Guido Steinberg, Terrorismusexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik, sieht in dem Beschuldigten keinen Terroristen: "Ich habe Schwierigkeiten damit, einen Zwölfjährigen als Terroristen anzusehen", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". Fest steht jedoch: Die Syrien- und IS-Sympathisanten mit Terrorbezug werden jünger und weiblicher. "Ein Kind hatten wir in Europa noch nicht. Das ist ganz neu."

 

Der 2004 in Ludwigshafen geborene Deutsch-Iraker soll am 26. November versucht haben, ein im Rucksack verstecktes Konservenglas mit Sprengpulver auf dem Weihnachtsmarkt zu zünden. Als das nicht klappte, versteckte er den Rucksack am 5. Dezember in der Nähe des Rathauses und versuchte es noch einmal. Der Sprengsatz soll zudem mit Nägeln präpariert gewesen sein.

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