Fussball
Nagelsmann: "Wurde als Lügenbaron dargestellt"
Am Samstag steigt das Schlagerspiel in der deutschen Bundesliga, gastiert Serienmeister Bayern München bei RB Leipzig.
Durch den Wechsel von Julian Nagelsmann nach München hat das Duell zusätzlich Brisanz bekommen. Der Trainer-Shootingstar gastiert mit den Bayern bei seinem Ex-Klub. Neben dem Trainer hat der deutsche Rekordmeister auch mit Marcel Sabitzer den Kapitän und mit Dayot Upamecano den Abwehrchef der Bullen unter Vertrag genommen.
"Im Kabinengang anders abbiegen"
Nagelsmann weiß jedenfalls, dass ihm wohl ein nicht gerade herzlicher Empfang in der Red Bull Arena bevorsteht. "Wir haben in zwei Jahren viel erreicht und einen guten Geist in den Klub hineingebracht. Ich gehe voller Vorfreude ins Spiel, zittere nicht, ob da ein paar Leute pfeifen. Auch wenn es vielleicht 34.000 sind", meinte der 34-Jährige, fügte schmunzelnd an: "Wir werden uns schon zurechtfinden, müssen im Kabinengang nur anders abbiegen."
"Lügenbaron"
Der Bayern-Coach ist allerdings überzeugt davon, dass er jeglichen Kredit bei den Leipzig-Fans verloren hat. Vor Saisonbeginn wechselte Nagelsmann nach München, erklärte, dass es stets sein Traum gewesen war, einmal die Bayern zu trainieren. 15 Millionen hatte Bayern für den Coach auf den Tisch gelegt. Durch Bonuszahlungen kann die Summe noch deutlich anwachsen.
"Ich weiß, dass ich als Lügenbaron dargestellt wurde. Ich möchte das gar nicht an mich ranlassen", gab sich Nagelsmann kühl, betonte gleichzeitig, dass er sich fair verhalten habe. "Ich hätte mich auch hinsetzen und sagen können, dass ich sechs Spieler und sieben Staff-Mitarbeiter mitnehmen möchte. Das wäre bei den Fans auch nicht besser angekommen", so der 34-Jährige.
"Bei Upamecano war vor meiner Unterschrift bei Bayern schon klar, dass er geht. Da gab es Momente, wo ich mich erstmal geärgert habe, dass er zu Bayern geht", fügte der Ex-Leipzig-Coach an.
Keine "Insider-Infos" von Sabitzer?
Mit Sabitzer hat der Bayern-Coach einen ganz besonderen Tippgeber im Kader. Der ÖFB-Legionär absolvierte die Vorbereitung unter Coach Jesse Marsch, absolvierte auch noch zwei Spiele im Dress der Bullen. "Das, was mir Marcel gesagt hat, war nichts Weltbewegendes, keine Dinge, die wir nicht gesehen haben oder wussten. Ich kenne natürlich noch viele Spieler und deren Stärken und Schwächen."