Politik

Nahost-Reise: Kritik an Israelitischer Kultusgemeinde

Heute Redaktion
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Der Nahost-Konflikt hinterlässt auch in Österreich Spuren. Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) hat heftige Kritik an einer "Solidaritätsreise" einer zehnköpfigen Delegation der Israelitischen Kultusgemeinde in den Süden Israels geübt. Man habe mit "Bedauern und Verwunderung" davon erfahren, sagte IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac.

Der einer zehnköpfigen Delegation der Israelitischen Kultusgemeinde in den Süden Israels geübt. Man habe mit "Bedauern und Verwunderung" davon erfahren, sagte IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac.

Man habe "mit Bedauern und Verwunderung" aus den Medien von der Reise unter Führung von IKG-Wien-Präsident Oskar Deutsch erfahren, schrieb IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac in einer Aussendung, denn dabei seien auch israelische Soldaten, die bei der jüngsten Gaza-Offensive Israels verwundet wurden, besucht worden. Österreichische jüdische Vertreter hatten den Soldaten "für ihren Einsatz für die Sicherheit und Freiheit der Menschen" gedankt.

"Reise und Äußerungen schaden friedlichen Beziehungen"

"Wir als IGGiÖ setzen uns seit Jahren für Frieden ein und halten unsere Mitglieder von jeglicher Gewalt und Aufhetze gegenüber Andersgläubigen fern; diese Haltung vermissen wir leider bei der Israelitischen Kultusgemeinde", erklärte Sanac. "Die Reise und die getätigten Äußerungen in einer Kriegssituation tragen jedoch in keiner Weise zum Frieden bei. Ganz im Gegenteil schaden sie vorwiegend den friedlichen Beziehungen in Österreich."

Äußerungen Deutschs im Zusammenhang mit der "Solidaritätsreise" qualifizierte der IGGiÖ-Präsident als "nicht nachvollziehbar". Deutsch hatte mit Blick auf die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas erklärt: "Israel ist ein Garant für das Fortbestehen des Judentums. Dieses pluralistische Land verteidigt die humanistischen Werte westlicher Demokratien. Im Gazastreifen steht der israelischen Armee ein Terrorregime gegenüber, die ihre eigene Bevölkerung unterdrückt und in den Tod schickt. Millionen von Israelis zeigen wir, dass wir hinter ihnen stehen und danken ihnen - als Juden und als Österreicher."

"Hitzige Debatte" in den sozialen Medien

Sanac sprach von einer "hitzigen Debatte", die sich in sozialen Medien über die Reise entwickelt habe. Mit seiner Stellungnahme wolle er sich um Deeskalation bemühen. "Bitte lassen wir uns durch diverse Äußerungen nicht provozieren und halten wir uns an die Lehre des Islam: Wir setzen uns für den Frieden ein", appellierte Sanac an die IGGiÖ-Mitglieder. Zugleich forderte er "Solidarität mit allen Unterdrückten".

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