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Naidoo verteidigt sich gegen Hetz-Vorwürfe

Heute Redaktion
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Bild: Paul Zinken (dapd)

Nachdem den Musikern Xavier Naidoo und Kool Savas Gewaltverherrlichung und Homophobie vorgeworfen wurde, verteidigen sie sich nun in einem Statement auf ihrer Homepage.

Gewaltverherrlichung und Homophobie vorgeworfen wurde, verteidigen sie sich nun in einem Statement auf ihrer Homepage.

Die Jugendorganisation der Partei Die Linke, die Linksjugend Solid, hatte Anzeige wegen des Liedes "Wo sind" des gemeinsamen Musikprojektes Xavas erstattet. Im Liedtext geht es in sehr vulgärer Sprache um pädophile Morde an Kindern. Es fallen Sätze wie "Ich bin nur traurig und nicht wütend. Trotzdem würde ich euch töten." Auch der Satz "Wo sind unsere Helfer, unsere starken Männer, wo sind unsere Führer, wo sind sie jetzt?", ruft Kritik hervor.

In einer gemeinsamen Stellungnahme auf der Homepage des Projektes erklärte der Rapper Savas (37) am Donnerstag: "Ich möchte klarstellen, dass es nie die Absicht unseres Liedes war, Homosexualität und Pädophilie gleichzusetzen oder zur Gewalt gegen Menschen aufzurufen."

Naidoo selbst Opfer von Missbrauch

Naidoo (41) erklärte, der Ruf gelte natürlich "unseren aktuellen Führern", also den Verantwortlichen in Politik, Medien und bei den Ermittlungsbehörden. "Es ist mir unverständlich, wie man das falsch interpretieren kann." Der Sänger, der mit sanften Hits wie "Dieser Weg" Erfolge feierte, verweist auch darauf, dass er als Kind selbst in die Hände eines Pädophilen geraten sei. Als Achtjähriger war Naidoo vom Gärtner seiner Tante missbraucht worden. "Wenn ich in meinem Leben eines erreichen möchte, dann, dass nie wieder Kinder auf diese furchtbare Weise ums Leben kommen."

Das Lied ist als sogenannter Hidden Track auf dem aktuellen Album der beiden Musiker, taucht also nicht in der Songliste auf. Die Solid-Anzeigen waren bei mehreren Staatsanwaltschaften eingegangen. Die Behörde in Mannheim prüft die Vorwürfe derzeit noch. Ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, ist noch nicht entschieden. Die Berliner Staatsanwaltschaft erklärte sich am Donnerstag für nicht zuständig und verwies auf die Kollegen in Mannheim.