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NASA-Simulation: Asteroid wäre in Europa eingeschlagen

Weltraumbehörden probten vergangene Woche den Ernstfall - und versagten. Sie hätten den fiktiven Asteroiden der NASA nicht aufhalten können.

Christine Scharfetter
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Der fiktive Asteroid 2021PDC würde am 20. Oktober 2021 im tschechischen Grenzgebiet zu Deutschland und Österreich einschlagen.
Der fiktive Asteroid 2021PDC würde am 20. Oktober 2021 im tschechischen Grenzgebiet zu Deutschland und Österreich einschlagen.
Getty Images/iStockphoto

Wissenschaftler auf der ganzen Welt wurden vergangene Woche durch einen fiktiven, auf die Erde zusteuernden Asteroiden erschüttert. Im Rahmen der Planetary Defense Conference, die von 26. bis 30 April statt in Wien virtuell stattfand, wurden sie mit einem hypothetischen Szenario konfrontiert wurden: Ein 56 Millionen Kilometer entfernter Asteroid nähert sich der Erde und könnte innerhalb von sechs Monaten einschlagen. Was ist zu tun?

An dem PDC 2021 Planspiel waren unter anderem die US-Weltraumbehörde NASA und die Europäische Weltraumagentur ESA beteiligt.

Simulation endete in einer Katastrophe

Trotz des geballten technologischen Wissens kamen die Experten zu keiner Lösung. Weder mit Raumfahrzeugen noch mit einem nuklearen Sprengsatz hätte das Objekt in dieser kurzen Zeit zerstört oder von der Bahn abgelenkt werden können. Der fiktive Asteroid 2021PDC konnte somit nicht aufgehalten werden. Laut Simulation würde der 105 Meter große Asteroid am 20. Oktober 2021 im tschechischen Grenzgebiet zu Deutschland und Österreich einschlagen. Die Explosion hätte in etwa die Wucht einer Atombombe. Das Einzige, was die Forscher tun konnten, war, die betroffenen Regionen vorzeitig zu evakuieren.

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NASA, JPL

Vorbereitung für den Ernstfall

Zwar stellen derzeit keine Asteroiden eine derartige Bedrohung für die Erde dar. Viele Asteroiden, die groß genug wären, um der Erde gefährlich zu werden, bleiben aber unentdeckt. Deshalb versuchen sich die Weltraumbehörden sich auf solche Situationen vorzubereiten. 

"Diese Übungen helfen letztendlich der Gemeinschaft der Planetenverteidigung, miteinander und mit unseren Regierungen zu kommunizieren, um sicherzustellen, dass wir alle koordiniert sind, sollte in der Zukunft eine potenzielle Bedrohung durch einen Einschlag identifiziert werden", sagte Lindley Johnson, der Nasa-Beauftragte für die Verteidigung des Planeten, in einer Presseerklärung.

2019 wurde übrigens die Stadt New York in einem solchen hypothetischen Szenario bei einem Asteroideneinschlag zerstört.