Österreich

Nationalrat im Häfn (aber nicht, weshalb Sie denken)

Heute Redaktion
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Interviews sind für Politiker alltäglich. Eigentlich. Dieses war für Neos-Mann Nikolaus Scherak dennoch besonders: Der Nationalrat musste dafür nämlich hinter Gitter - in die Sonderanstalt Mittersteig.

Interviews sind für Politiker alltäglich. Eigentlich. Dieses war für Neos-Mann Nikolaus Scherak dennoch besonders: Der Nationalrat musste dafür nämlich hinter Gitter – in die Sonderanstalt Mittersteig.

Geschlossene Gesellschaften sind Politiker gewöhnt. Diese ist aber selbst für einen Justizsprecher Neuland: Neos-Nationalrat Niki Scherak kam jetzt in den Häf’n – und zwar nicht etwa wegen Korruption oder Untreue, sondern für ein Interview.

Und das kam so: Die Maßnahmen- Häftlinge der Justizanstalt am Wiener Mittersteig geben eine unter Gefangenen in ganz Österreich beliebte Zeitung heraus. Für ihr Magazin "Blickpunkte" baten sie nun den pinken Abgeordneten um ein Gespräch.

Da die inhaftierten Redakteure für ihre Reportagen naturgemäß nicht ausfahren dürfen, müssen sie ihre Interview-Partner in die Haftanstalt einladen. Unterstützt werden sie dabei von ihrem Herausgeber Rudolf Karl.

Der engagierte Kommandant unterstützt das Projekt seit Jahren – und hörte auch beim einstündigen Treffen interessiert zu. Hitzigste Themen: zu wenige Therapiestunden im Maßnahmenvollzug und Qualitätsprobleme bei Gutachten. Diese bestehen bei "Blickpunkte" nicht.