Österreich

Nazi-Fahne am Balkon, Vater weint vor Gericht

Der Klagenfurter wurde wegen NS-Wiederbetätigung schuldig gesprochen, weil er eine Hakenkreuz-Fahne auf dem Balkon aufgehängt hatte.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: Sabine Hertel

Gleich zu Beginn des Prozesses gegen einen 27-Jährigen aus Klagenfurt wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung brach dessen Vater in Tränen aus. Der Mann weinte derart laut, dass bei der Verlesung der Anklage kein Wort mehr zu verstehen war und der Richter diesen auffordern musste, den Saal zu verlassen. Das berichtet der "ORF" am heutigen Mittwoch. Später wurde der Mann fassungslos sagen gehört, dass er seinen Sohn so nicht erzogen habe.

Der angeklagte Sohn wurde bezichtigt, die Fahne seinen Freunden vorgeführt zu haben. Erst nach dem Konsum einer größeren Menge Alkohols habe er sie auf dem Balkon aufgehängt, weil ihn einer der Freunde aufgezogen hätte, dass er sich dies nicht trauen würde. Dazu bekannte sich der 27-Jährige schuldig. Dass dies verboten ist, hätte er trotz seines Zustandes noch gewusst, wie er auf Nachfrage des Vorsitzenden zugab.

Mit NS-Szene oder deren Ideologien wolle er nichts zu tun haben, versicherte der Kärntner glaubwürdig. Die Fahne hätte er im Internet bestellt, weil ihm das Symbol so gut gefallen habe.

Rund zwei Stunden war die Hakenkreuzfahne am Nachmittag auf dem Balkon sichtbar. Während bei der Polizei mehrere Anzeigen eingingen, wurde der 27-Jährigen von seinem Vater aufgefordert die Fahne abzuhängen. Später habe der ältere Mann diese auch zerschnitten.

Die Geschworenen bekannten den Kärntner am heutigen Mittwoch einstimmig für schuldig, wie der "ORF" berichtet. Der 27-Jährige wurde zu zehn Monaten bedingter Haft, drei Jahre Bewährung sowie einer Geldstrafe in der Höhe von 1.200 Euro – nicht rechtskräftig – verurteilt. (red)