Ukraine

NATO-Beitritt "großer Fehler": Putin droht nun Finnland

Finnland möchte aus Sorge vor einer russischen Invasion zur NATO. Aus dem Anlass sprach der finnische Präsident mit Putin – er reagierte scharf.

Nicolas Kubrak
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Wladimir Putin droht Finnland mit Konsequenzen, falls das skandinavische Land der NATO beitritt.
Wladimir Putin droht Finnland mit Konsequenzen, falls das skandinavische Land der NATO beitritt.
ALEXEY DANICHEV / AFP / picturedesk.com

Der finnische Präsident, Sauli Niinisto, telefonierte am Samstag mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Anlass dafür war die Diskussion um einen NATO-Beitritt Finnlands – Niinisto teilte mit, dass er diesen durchziehen möchte. Dies passt dem Kreml-Chef überhaupt nicht.

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Beitritt eine Frage der Zeit

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat Schweden und Finnland dazu veranlasst, ihren bisherigen Neutralitätsstatus aufzugeben und dem Nordatlantischen Bündnis beizutreten. Der finnische Präsident hat am Samstag Wladimir Putin angerufen, um ihm dies mitzuteilen. Daraufhin veröffentlichte der Kreml eine Erklärung, in der der russische Staatschef die Einzelheiten des Telefongesprächs mit seinem finnischen Amtskollegen präsentierte.

Wie es in der Pressemitteilung des Kremls heißt, "hat der finnische Präsident Wladimir Putin dargelegt, wie die russischen Forderungen vom Dezember 2021 – die darauf abzielen, Länder am Beitritt zur NATO zu hindern – und die militärische Spezialoperation in der Ukraine das Sicherheitsumfeld Finnlands veränderte. Präsident Niinisto kündigte an, dass Finnland in den kommenden Tagen über einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft entscheiden wird", heißt es.

"Großer Fehler"

Laut der Mitteilung des Kremls sagte Putin zu Niinisto, dass "die Aufgabe der Neutralität und der Beitritt zur NATO ein Fehler wäre, der den Beziehungen zwischen beiden Ländern, die seit vielen Jahren im Geiste guter Nachbarschaft und Partnerschaft aufgebaut wurden, schaden würde". Moskau bezeichnete das Gespräch als einen "offenen Meinungsaustausch".

Wie der finnische Präsident seinerseits mitteilte, "war das Gespräch direkt und geradlinig und verlief ohne Erschwerungen". Niinisto bekräftigte seine tiefe Besorgnis über das menschliche Leid, das durch den Krieg, den Russland in der Ukraine führt, verursacht wird.

"Keine Rückkehr zu alten Zeiten"

Der finnische Staatschef, der oft mit Putin gesprochen hat, glaubt, dass eine Fortsetzung des Dialogs mit Russland in Zukunft möglich sei, es aber "keine Rückkehr zu alten Zeiten" geben wird. "Ich denke, dass auch Russland daran interessiert ist, dass es an der Grenze nicht ständig zu hohen Spannungen kommt. Alltägliche Fragen können pragmatisch behandelt werden", betonte Niinisto in einem Interview mit "Svenska Dagbladet".

Nach Ansicht des finnischen Präsidenten liege es im Interesse Finnlands und der NATO, dass "diese Spannungen auf ein Minimum reduziert werden". Niinisto zufolge war es zu erwarten, dass der Kreml mit Konsequenzen drohen würden, nachdem die finnischen Behörden ihre Bereitschaft erklärt hatten, dem Nordatlantischen Bündnis beizutreten.

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