NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Russland habe massiv in seine Marine investiert, insbesondere in seine U-Boot-Flotte. Seit 2014 seien 13 neue U-Boote ausgeliefert worden. "Die russischen U-Boot-Aktivitäten sind jetzt auf dem höchsten Niveau seit dem Kalten Krieg."
"Immense Folgen für globale Wirtschaft"
Laut "Washington Post", die ebenfalls an dem Gespräch mit Stoltenberg teilnahm, halten sich russische U-Boote immer häufiger auch in der Nähe wichtiger Datenkabel im Nordatlantik auf. Mit diesen Kabeln werden der Internetverkehr und andere Kommunikationsverbindungen nach Europa und Nordamerika sichergestellt. Zudem würden Handelsgeschäfte über die Kanäle abgewickelt. Stoltenberg unterstrich, wenn es gelänge, diese Verbindungen zu kappen, hätte das immense Folgen für die globale Wirtschaft. Würden die Kabel angezapft, könnten sie der Regierung in Moskau wertvolle Einblicke in den internationalen Internetverkehr geben.
Die russischen U-Boote operierten überall im Atlantik und auch näher an den Küstenlinien der NATO-Staaten. Das berge die Gefahr, dass die Verbindung zwischen den Verbündeten in Europa und in Nordamerika gekappt werden könnte, warnte Stoltenberg.
NATO ist hochgradig nervös
Der Kommandeur der U-Boot-Streitmacht der Nato, US-Admiral Andrew Lennon, sagte nach Angaben der "Washington Post", Russland zeige "klar ein Interesse an der Unterwasser-Infrastruktur der NATO" und ihrer Mitgliedstaaten. Weiter heißt es, die NATO sei mittlerweile so nervös, dass sie zur Sicherung des Nordatlantiks die Wiedereröffnung eines nach dem Kalten Krieg geschlossenen Kommandopostens plane. Zudem verbessert die NATO ihre Kapazitäten zum Kampf gegen U-Boote sowie die Fähigkeit, diese aufzuspüren.
Russische U-Boote im Syrien-Einsatzt:
(GP)